Scully-Turm war Publikumsliebling Bunte Skulptur zog fast 22.000 Besucher ins LWL-Museum für Kunst und Kultur - und war ein Hit auf Instagram

Die Skulptur „Opulent Ascension“ von Sean Scully lockte zahlreiche Besucher ins LWL-Museum für Kunst und Kultur. (Foto: Michael Bührke)

Inzwischen sind die Museen geschlossen, wie auch fast alles andere. Da tut es gut, sich an ein Kunsterlebnis zu erinnern, das bis vor wenigen Wochen noch viele uns teilten. Denn bis zum 13. März lockte die Skulptur „Opulent Ascension“ von Sean Scully wahre Besucherströme in das  LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. In den knapp vier Wochen, in denen Scullys Turm das Museumsfoyer beherrschte, kamen 21.525 Interessierte, um sich das Kunstwerk anzuschauen, es zu betreten und vor allem, um es zu fotografieren. Darunter auch ALLES MÜNSTER-Fotograf Michael Bührke, dessen Bilder wir hier zeigen.

Als Besucher konnte man es sich kaum verkneifen, seine Kamera oder wenigstens das Smartphone zu zücken und den Eindruck damit festzuhalten. Viele kamen sogar extra dafür ins Museum. Die Resonanz in den sozialen Medien war enorm: Hunderte von Fotos wurden unter dem Hashtag #opulentascension gepostet, es gab Küsse, Blumensträuße und rhythmische Sportgymnastik vor der Kunst. Auf Instagram hat ein bekannter Schokoladenhersteller Fotos geherzt, so dass die Reichweite des Museumsaccounts in die Höhe schnellte.

Bevor die "bunte Himmelsleiter" in Münster stand, war sie auf der Biennale in Venedig zu sehen. (Foto: Michael Bührke)
Bevor die „bunte Himmelsleiter“ in Münster stand, war sie auf der Biennale in Venedig zu sehen. (Foto: Michael Bührke)

Seit dem 17. Februar scharten sich die Besucherinnen um das zehn Meter hohe und 5,6 Tonnen schwere Werk – 34 ineinander gesteckte und mit Filz bespannte Holzrahmen leuchteten in Grün- und Ockerfarben, Blau- und Rottönen im weißen Museumsfoyer. Zuvor war die „bunte Himmelsleiter“ auf der Biennale in Venedig zu sehen. Scully selbst vergleicht „Opulent Ascension“ (deutsch: „Opulenter Aufstieg“) mit der biblischen Jakobsleiter: „I want to make available the journey from the spiritual to the physical, and from the physical to the spiritual.“ („Ich möchte die Reise vom Geistigen zum Physischen und vom Physischen zum Geistigen erfahrbar machen.“) Die Basilica di San Giorgio Maggiore vor Venedig, für die Scully die Skulptur 2019 angefertigt hat, hatte die transzendentale Dimension des Werkes verstärkt.

Während "Opulent Ascension" inzwischen abgebaut ist, bleibt Scullys Stahl-Skulptur "Moor Shadow Stack" noch bis Anfang Juni in Münster. (Foto: Michael Bührke)
Während „Opulent Ascension“ inzwischen abgebaut ist, bleibt Scullys Stahl-Skulptur „Moor Shadow Stack“ noch bis Anfang Juni in Münster. (Foto: Michael Bührke)

Wie eng die Bindung zwischen dem Künstler und dem LWL-Museum seit der Ausstellung im vergangenen Jahr geworden ist, zeigen auch zwei Geschenke: Scully schenkte dem Museum am Abend der Eröffnung das Bild „Window Beneath“ und der Stifterkreis des Museums, die Stiftung kunst3, kaufte die Bronzeplastik „Coin Stack“ an. Beide Werke haben inzwischen einen festen Platz im Museum gefunden.

Sean Scully, 1945 in Dublin geboren und in London aufgewachsen, ist einer der international wichtigsten Protagonisten der abstrakten Kunst. Neben der Malerei bilden Skulpturen heute einen wesentlichen Bestandteil seines kreativen Schaffens. Seit vergangenem Jahr und noch bis Anfang Juni steht vor dem Museumseingang am Domplatz in Münster Scullys Stahl-Skulptur „Moor Shadow Stack“, die dort passend zur Ausstellung „Vita Duplex“ aufgestellt wurde.

 

Unter dem Hashtag #opulentascension haben viele Freunde und Besucher der Skulptur ihre Bilder gepostet.

 

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