„Schönheit ist oft eine Frage nach Licht ein oder Licht aus“ Benefizveranstaltung zugunsten des Prostatazentrums am UKM / Christoph Maria Herbst und Moritz Netenjakob lesen im Theater Münster

Ein Abend voller Humor und Herz: Christoph Maria Herbst (re.) und Moritz Netenjakob lesen für das Prostatazentrum am UKM Münster. (Foto: Benedikt Sollwedel)
Ein Abend voller Humor und Herz: Christoph Maria Herbst (re.) und Moritz Netenjakob lesen für das Prostatazentrum am UKM Münster. (Foto: Benedikt Sollwedel)

Der Schauspieler und Comedian Christoph Maria Herbst, der vor allem durch seine Rolle als Bernd Stromberg in der preisgekrönten Serie „Stromberg“ bekannt wurde, trat gestern gemeinsam mit dem Comedian und Autor Moritz Netenjakob bei einer Benefizveranstaltung im Theater Münster auf. Die Veranstaltung fand zugunsten des Prostatazentrums des Universitätsklinikums Münster (UKM) statt, das sich der Erforschung und Behandlung von Prostataerkrankungen widmet.

Der Saal war voll, die Veranstaltung ausverkauft. Es begann ein amüsanter Schlagabtausch zwischen zwei Comedians, der immer wieder mit Applaus belohnt wurde.

Berta? Das Ei ist hart!

Dass Herbst und Netenjakob den Humor und die Liebe für Satire teilen, war schnell klar. Dazu gehören eigene Texte genauso wie Sketche von Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot. Mit Erzählungen über seine Art zu arbeiten sowie mit seinen Sketchen unterhielten sie das Publikum. Herbst las aus Szenen einer Ehe, „Das Ei“ mit Berta und Hermann und imitierte dabei die Stimmen grandios. Im Publikum schien niemand zu sein der das Rollenspiel nicht kannte: Ehemann und Ehefrau sitzen am Tisch. Mit dem Satz „Berta? Das Ei ist hart“, beginnt eine Unterhaltung über die Kochzeit eines Frühstückseis. Ein Klassiker aus Loriots Feder.

„Frauen, öh ja, kann man machen“

Aber auch Witze über Bernd Stromberg aus der bekannten Serie „Stromberg“ durften an diesem Abend nicht fehlen. Mit seiner Darstellung des Bürotyrannen hat sich Christoph Maria Herbst längst in die Herzen der Zuschauer gespielt.

Herbst berichtete, nicht ganz ernst, er sei zu Drehzeiten als Bernd Stromberg durch die Fußgängerzone gegangen und dort habe man ihm Prügel „angeboten“, was er natürlich dankend ablehnte. „Du Arschloch, so geht man nicht mit seinen Angestellten um“, habe sich Herbst anhören müssen. Und das sei ernst gewesen. „Die Leute dachten, es sei eine Dokumentation in einem real existierenden Versicherungsbetrieb. Eigentlich ein Kompliment, die glauben mir das, was ich spiele.“ Und mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Das kannst du dir natürlich nur so lange schön reden, wie du eben nicht mit gebrochenem Unterkiefer im Herz-Jesu-Krankenhaus liegst.“

Das Publikum erlebte einen unterhaltsamen Abend mit satirischen Texten von Christoph Maria Herbst und Moritz Netenjakob. (Foto: Benedikt Sollwedel)
Das Publikum erlebte einen unterhaltsamen Abend mit satirischen Texten von Christoph Maria Herbst und Moritz Netenjakob. (Foto: Benedikt Sollwedel)

Von seinen 1.000 Lieblingssprüchen Strombergs hatte Herbst für den gestrigen Abend „runtergedampft“ auf fünf, darunter: „Das ist fast schon eine südostasiatische Weisheit, den würde ich Ihnen gerne mit durch die Weihnachtstage geben, der funktioniert eigentlich zu jeder Gelegenheit: Man sollte den Arsch nie höher hängen, als man scheißen kann.“ Seinen Platz eins zitierte Herbst wieder mit dem typischen Stromberg-Sprech. Bernd Stromberg wurde nach dem weiblichen Geschlecht und Attraktivität gefragt und sagte: „Ööh Schönheit, ist ja dann oft auch ´ne Frage von Licht an oder Licht aus.“

Die Frage von Netenjakob, ob Stromberg bei der gegenwärtigen Stimmung heute noch funktionieren würde, verneinte Herbst. Politisch korrekt sei die Figur nie gewesen. „Er eckt zu sehr an, man würde ihn dann zu sehr abschleifen wollen und dann wäre er nicht mehr das, wofür er steht.“ Film und Serie werden aber nach wie vor „geguckt wie blöde.“

Ein gelungener Abend
Volles Haus: Zahlreiche Besucher kamen gestern zur Benefizveranstaltung des UKM. (Benedikt Sollwedel)
Volles Haus: Zahlreiche Besucher kamen gestern zur Benefizveranstaltung des UKM. (Benedikt Sollwedel)

Christoph Maria Herbst ist für seinen einzigartigen Humor und seine schauspielerische Brillanz bekannt. Moritz Netenjakob ist ebenfalls ein renommierter Comedian und Autor, der regelmäßig mit seinen satirischen Texten für Unterhaltung sorgt. Mit ihrem Engagement setzten Christoph Maria Herbst und Moritz Netenjakob ein Zeichen für Solidarität und Unterstützung in der Gesellschaft. Ihre satirischen Texte haben für viele Lacher gesorgt und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Prostataforschung geleistet.

 

 

Christoph Maria Herbst ist Schauspieler und Komiker, der aus Film, Fernsehen und Theater bekannt ist. Geboren am 9. Februar 1966 in Wuppertal, begann Herbst seine Karriere in den 1990er Jahren und erlangte schnell Anerkennung für sein komödiantisches Talent. Er wurde einem breiten Publikum durch seine Rolle als Stromberg in der gleichnamigen preisgekrönten Fernsehserie bekannt, die ihm zahlreiche Auszeichnungen einbrachte. Sein facettenreiches schauspielerisches Können reicht von komödiantischen Rollen bis hin zu ernsthaften Charakterdarstellungen. Neben seiner Arbeit vor der Kamera arbeitet Herbst auch als Synchronsprecher und leiht seine Stimme verschiedenen Film- und Serienfiguren.
Moritz Netenjakob ist Autor, Kabarettist und Drehbuchautor, der für seine humorvollen Werke in den Bereichen Literatur, Theater und Comedy bekannt ist. Geboren 1970 in Köln, hat Netenjakob sich einen Namen als vielseitiger Künstler gemacht. Er begann seine Karriere im Bereich des Kabaretts und erlangte schnell Anerkennung für sein scharfzüngiges und intelligentes komödiantisches Talent. Besonders bekannt wurde Moritz Netenjakob durch seine Mitarbeit an der preisgekrönten deutschen Fernsehserie "Stromberg". Er war maßgeblich an der Entwicklung der Serie beteiligt und schrieb mehrere Episoden, die zum Erfolg der Serie beitrugen. "Stromberg" gilt als Meilenstein in der deutschen Comedy-Landschaft und festigte Netenjakobs Ruf als herausragender Autor und Komödiant.

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