Wenn die Blutversorgung des Gehirns nach einem Schlaganfall nicht schnell wiederhergestellt wird, können betroffene Areale absterben, was eine Einschränkungen der Lebensqualität zur Folge haben kann. Die Devise „Time is brain“ gilt deshalb besonders für Schlaganfallpatienten.
Ein mittlerweile etabliertes Verfahren zur Behandlung von Schlaganfällen ist die sogenannte Thrombektomie, bei der der Blutpfropf aus dem verstopften Hirngefäß mithilfe eines Katheters herausgezogen wird. Bundesweit hat das UKM im Jahr 2015 mit 136 Fällen die drittmeisten Patienten mittels dieser Technik behandelt, wie der Verband der Universitätsklinika Deutschland (VUD) jetzt bekanntgab. „Die Thrombektomie gilt mittlerweile als Goldstandard in der Behandlung von Schlaganfallpatienten. Dass wir in diesem Ranking so weit vorne liegen, ist nicht nur ein Beleg der medizinisch hochwertigen Arbeit, sondern auch der hervorragenden interdisziplinären Zusammenarbeit am UKM“, betonen Prof. Rainer Dziewas, Sektionsleiter der Stroke Unit und Intensivstation, sowie Dr. Thomas Niederstadt, Oberarzt am Institut für Klinische Radiologie. Denn bei dieser Behandlungsmethode arbeiten Mediziner aus den Bereichen der Neuroradiologie, Neurologie und Anästhesie eng zusammen.
Im aktuellen Zahlenbeileger des Magazins „Qualität Leben“ des VUD rangiert das UKM nur hinter den Uniklinika aus Kiel/Lübeck (207 Thrombektomien) und Aachen (137). Das Blatt verweist auf die „signifikante Überlegenheit der Thrombektomie beim Schlaganfall“ und sieht bei dieser Behandlungsweise „eine erhebliche Verbesserung der Überlebensqualität und eine Verringerung des neurologischen Defizits“ für die Betroffenen. Die Publikation des VUD verschafft der Öffentlichkeit Einblick in das medizinische Leistungsportfolio der Universitätsklinika. Die Daten basieren auf den Berechnungen der Deutschen Stiftung Organspende (DSO) und den Zahlen, die routinemäßig von den Krankenhäusern an die Krankenkassen geliefert werden.
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