SC Preußen trennt sich von Trainer Hildmann Nur noch 3 Spieltage Zeit, um Abstieg aus der 2. Bundesliga zu verhindern / Auch Co-Trainer Louis Cordes muss gehen

Nach über 5 Jahren hat sich der SC Preußen Münster jetzt vom Cheftrainer Sascha Hildmann getrennt. (Archivbild: Stephan Günther)

Ziemlich überraschend teilte der SC Preußen Münster heute mit, dass er sich ab sofort von Cheftrainer Sascha Hildmann trennt. Die Entscheidung sei „am späten Samstagabend“ nach dem 1:1-Unentschieden gegen Darmstadt 98 gefallen. Nur noch drei Spieltage hat die Mannschaft des SCP um zu verhindern, nach einer Saison direkt wieder aus der 2. Bundesliga abzusteigen. Trotz der vorzeitigen Trennung ist Sascha Hildmann mit einer mehr als fünfjährigen Amtszeit tatsächlich „Rekordtrainer des SCP“.

Das Unentschieden gegen Darmstadt 98 „stand spiegelbildlich für die bisherige Saison“, schreibt der SCP in seiner Pressemitteilung. Denn die Preußen-Elf kämpfte leidenschaftlich um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga, aber die Konkurrenz punktete gerade an den letzten Spieltagen stärker als die Adlerträger. Neben der Zusammenarbeit mit Cheftrainer Sascha Hildmann wird auch die mit Co-Trainer Louis Cordes und Analyst Janis Cordes vorzeitig beendet, „um neue Kräfte für die entscheidende Saisonphase freizusetzen“.

In den sozialen Medien wird diese Entlassung kurz vor dem Ende der Saison größtenteils bedauert und kritisiert. Eine gute Stunde nach Veröffentlichung auf dem Facebook-Account des SC Preußen Münster sind dort schon fast 500 Kommentare zu finden. Die allermeisten User halten dort die Entlassung von Hildmann oder zumindest den Zeitpunkt für eine Fehlentscheidung.

Preußentrainer Sascha Hildmann (r.) beim "Ufergespräch" mit ALLES MÜNSTER-Redakteur Michael Bührke. (Foto: Thomas Hölscher)
Preußentrainer Sascha Hildmann (r.) beim „Ufergespräch“ mit ALLES MÜNSTER-Redakteur Michael Bührke. (Foto: Thomas Hölscher)

Dass dieser Zeitpunkt irgendwann kommen wird, war Sascha Hildmann natürlich stets bewusst, wie er uns beim „Ufergespräch“ von ALLES MÜNSTER nach den ersten Spieltagen in der 2. Liga im letzten August erzählt hat. „Ich liebe diesen Job und ich liebe diese Mannschaft. Aber ich weiß auch um das Risiko, das du als Trainer eingehst“, sagte Hildmann dabei. „Du kannst nicht 20 Spieler rausschmeißen, du musst dann den Trainer rausschmeißen.“ Aber Trainerentlassungen bei Misserfolgen in der Saison seien oft nicht gerechtfertigt, Hildmann hält sie sogar für populistisch, weil es der einfachste Weg sei und durch die Vereinsführung schnell entschieden ist: „Ich hoffe, dass mir das hier erspart bleibt.“ Dieser Wunsch wurde jetzt leider nicht erfüllt.

SCP: „Schwere Trainerentscheidung“

„Sascha Hildmann und sein Trainerteam sind Teil eines der erfolgreichsten Kapitel unserer Vereinsgeschichte. Mit seiner emotionalen Art hat er die Menschen begeistert und ist mit der Mannschaft nach 33 Jahren wieder in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Er wird in Münster und insbesondere an der Hammer Straße immer herzlich willkommen sein“, so Ole Kittner, der Sport-Geschäftsführer des SC Preußen Münster

Sascha Hildmann bei der Vorstellung als neuer Trainer des SC Preußen Münster, im Januar 2020. (Archivbild: Carsten Pöhler)
Sascha Hildmann bei der Vorstellung als neuer Trainer des SC Preußen Münster, im Januar 2020. (Archivbild: Carsten Pöhler)

Sascha Hildmann hatte den Trainerposten gemeinsam mit seinem Co-Trainer Louis Cordes im Januar 2020 übernommen, als der SCP auf einem Abstiegsplatz in der 3. Liga stand. Den  Abstieg in die vierte Liga konnte er aber nicht mehr verhindern. Er „übernahm er Verantwortung und half bei der Neuausrichtung des Clubs in der Regionalliga West“, wie es in der Pressemeldung des Vereins heißt. Unter ihm gelang im Sommer 2024 die Rückkehr in die 3. Bundesliga und schließlich der für die meisten überraschende Durchmarsch in die 2. Liga. Der gebürtige Pfälzer stand in mehr als fünf Jahren bei 218 Pflichtspielen an der Seitenlinie und ist damit der Trainer mit der längsten durchgehenden Amtszeit beim SCP.

Über die Nachfolgeregelung für den verbleibenden Saisonverlauf will der SCP „schnellstmöglich“ informieren, vermutlich morgen.

 

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