Queer-Bar: Suche gestaltet sich schwierig Betreiber Stefan Eberle setzt beim Neuanfang auf Crowdfunding

Am 30.04. gehen hier die Lichter aus. (Foto: Stephan Günther)
Am 30.04. gehen hier die Lichter aus. (Foto: Stephan Günther)

Schon im Dezember berichteten wir, dass Münsters wohl einzige Queer-Bar, das Blacklight am Bremer Platz, auf der Suche nach einem Standort ist. Die Meile hinter dem Bahnhof befindet sich im Wandel. Architekt Deilmann tätigte erst jüngst einen Immobilien-„Großeinkauf“ mehrerer Häuser und die Stadt will die Räumlichkeiten des Drogenhilfezentrums INDRO e. V. erweitern, in die Räumlichkeiten des Blacklights. Die Kündigung ließ also nicht lange auf sich warten.

Verhalten optimistisch, aber mit umso mehr Motivation, machte sich Eberle auf die Suche nach einer neuen Location für sein Herzensprojekt, der Stadt die so ziemlich einzige gastronomische Anlaufstelle für die queere Szene („Queer“:  Sammelbegriff für alle sexuellen Orientierungen und Geschlechter) zu erhalten. Zudem ist auch noch die Zeit ein Faktor, die leider gegen Eberle läuft, denn schon am 30.04. gehen im Blacklight die Lichter aus. Kein wirklich einfaches Unterfangen, wie der 40jährige in den letzen Wochen und Monaten feststellen musste.

Auch direkt in der Bar kann gespendet werden, zum Beispiel bei der großen Charity Show.
Auch direkt in der Bar kann gespendet werden, zum Beispiel bei der großen Charity Show.

Eine Nachtbar wie bisher soll es nicht mehr werden, ihm steht eher der Sinn nach einem Café: „Ein Queer-Tagescafe mit Abendbetrieb wäre toll. Queer heißt für alle, für Heteros, Schwule, Lesben, Transsexuelle, einfach für ALLE. Es soll eine Platz sein, wo jeder sein kann wie er ist und jeder jeden akzeptiert. Zum Freunde treffen, Bekanntschaften schließen, als Versammlungsort, zum Relaxen oder um zu sich selber zu finden. Dieses möchte ich mit dem Konzept verwirklichen, für meine Stadt, die mir sehr am Herzen liegt.“

Mit der Suche nach einer neuen Heimat wurde auch schnell klar, dass eine neue Location an anderer Stelle auch mit einem höherem finanziellen Aufwand verbunden ist. Das nötige Startkapital für all die Dinge, die so ein Neustart erfordert, ist schwer aufzubringen. Hier soll jetzt die Allgemeinheit helfen. Crowdfunding ist das Stichwort. 20.000 € sollen so im ersten Step zusammenkommen, damit der Traum weiterleben kann. Eine risikolose Angelegenheit für alle Spender, denn bei Nichterreichen des Fundingziels gibt es automatisch das Geld zurück. „Wenn nur 5000 Leute das kleinste Dankeschön, also den „Kaffee und Kuchen“-Gutschein für nur 5 € auf der Seite buchen würden, wäre der Erfolg schon garantiert.“, so Eberles schlüssige Rechnung. Bis zum 31.03. hat er sich hierfür Zeit gegeben.

Wer sich am Crowdfunding beteiligen möchte, kann dies ganz einfach hier auf dieser Webseite tun. Diverse attraktive Gutscheine oder Rabattkarten stehen dort als Gegenwert zur Auswahl. Sollte das Ziel verfehlt werden, wird das Geld ganz automatisch zurückerstattet.

Ein Kommentar

  1. Für Heteros?
    „Queer [‚kwɪə(ɹ)] ist ein Fremdwort aus der englischen Sprache und bezeichnet als Adjektiv Dinge, Handlungen oder Personen, die von der Norm abweichen.“ (Wikipedia)

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