Am Mittwoch fand in der Bezirksregierung ein Patiententag der „Münsteraner Allianz gegen Krebs“ (MAgKs) statt. Mit dabei waren neben medizinischen Experten auch die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink (Bündnis 90/Die Grünen) und der Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Nacke (CDU).
Für die Vertreter der „Münsteraner Allianz gegen Krebs“ (MAgKs) ist es ein Dilemma. Auf der einen Seite sind sie davon überzeugt, dass Krebspatienten in zertifizierten Tumorzentren besser und umfassender behandelt werden als außerhalb solcher Zentren und auf der anderen Seite zahlen die Kassen immer den gleichen Betrag pro Patient, unabhängig von den Leistungen, die in diesen Zentren zusätzlich erbracht werden. „Wir wollen Qualität liefern und immer besser werden, aber das alles muss organisiert werden. Das ist personell aufwendig und teuer“, sagt Hartmut Hagmann, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Misericordia GmbH, der Trägergesellschaft von Clemenshospital und Raphaelsklinik in Münster. Gemeinsame Tumorkonferenzen, psychoonkologische Betreuung, speziell fortgebildete onkologische Pflegeexperten, Studienbüros, die Tumordokumentation, Patienten- und Fortbildungsveranstaltungen, Qualitätsmanagement und Qualitätskontrollen durch unabhängige Beraterfirmen, all dies kostet viel zusätzliches Geld, wie die Leiter der MAgKs bestätigen.
Während einer Infoveranstaltung der MAgKs zum Thema „Leben mit Krebs“ wurde im Rahmen eines Podiumsgesprächs, an dem auch die Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink und der Landtagsabgeordnete Dr. Stefan Nacke teilnahmen, das Thema „Qualität in der Krebsmedizin“ diskutiert. Dr. Hans-Joachim Schulze, leitender Arzt der Fachklinik Hornheide und Zentrumsleiter der MAgKs, verwies auf regelmäßig tagende Qualitätszirkel innerhalb der Zentren, Gemeinsame Tumorkonferenzen, die psychoonkologische Betreuung der Patienten, speziell fortgebildete onkologische Pflegeexperten, Studienbüros, umfassende Tumordokumentationen, Patienten- und Fortbildungsveranstaltungen, das Qualitätsmanagement und Qualitätskontrollen durch unabhängige Beraterfirmen, bei denen die Abläufe in den Zentren durchleuchtet werden, all dies kostet viel zusätzliches Geld. Diese Kosten müssen die Einrichtungen aus Eigenmitteln aufbringen. Klein-Schmeink spricht von den Niederungen des Gesundheitswesens, wenn es um die Finanzierung solcher Leistungen geht: „Ich habe es schon oft erlebt, dass Dinge in Gesetzesblättern stehen und jahrelang nicht umgesetzt werden“. Die MAgKs sei bei der Bildung von Zentren zwar auf dem richtigen Weg, der auch vom Gesetzgeber so gewünscht sei, die Kliniken würden damit allerdings finanziell und personell in Vorleistung gehen. Auch Nacke bestätigt, dass es mit der Geldfrage im Gesundheitswesen so eine Sache sei: „Die Länder sind für die Finanzierung von Krankenhausinvestitionen zuständig, zum Beispiel für Baumaßnahmen“, erläutert der Landtagsabgeordnete und fügt hinzu „hier haben wir seit Jahren einen Investitionsstau. Bis 2021 sollen aber 600 Mio. Euro vom Land und 400 Mio. Euro von den Kommunen in die Krankenhäuser NRWs investiert werden“. Außerdem sei eine stärkere Einzelförderung geplant, so Nacke.
Nach der Podiumsdiskussion berichteten zahlreiche Fachleute der drei beteiligten Kliniken ebenso wie Vertreter weiterer Einrichtungen über aktuelle Themen aus ihren jeweiligen Fachgebieten. Hierbei standen Themen wie Luftnot bei Lungenkrebs oder die Wirksamkeit moderner Strahlentherapien ebenso auf dem Programm wie Psychotherapie bei Krebserkrankungen oder die psychosoziale Unterstützung durch die Krebsberatungsstelle. Mehrere Vorträge beleuchteten die Bereiche Palliativmedizin und Hospizarbeit, sowohl ambulant als auch stationär.
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