Preise für Forschung zum Schlaganfall Radiologe PD Dr. Peter Sporns von der UKM erhielt zwei Preise für seine Forschung im Kampf gegen den Schlaganfall

Der Hentschel-Preisträger 2019, PD Dr. Peter Sporns (mit Urkunde), mit den Gratulanten Prof. Jens Volkmann und Prof. Karl Georg Häusler vom Uniklinikum Würzburg sowie Stiftungsgründer Günter Hentschel (Foto: B. May / UKW)
Hentschel-Preisträger PD Dr. Peter Sporns (mit Urkunde), mit den Gratulanten Prof. Jens Volkmann und Prof. Karl Georg Häusler vom Uniklinikum Würzburg sowie Stiftungsgründer Günter Hentschel (Foto: B. May / UKW)

Erst ganz allmählich geht es ins Allgemeinwissen ein: Schon Kinder können einen Schlaganfall bekommen. Zwar weist die Statistik nur etwa 300 Fälle pro Jahr für Deutschland aus, doch gehen Experten davon aus, dass die Dunkelziffer erheblich höher liegt. Denn nicht immer wird ein Schlaganfall bei Kindern auch als solcher erkannt. Umso wichtiger ist es, dass sich Ärzte und Wissenschaftler mit dem Krankheitsbild befassen. Privatdozent Dr. Peter Sporns aus dem Institut für Klinische Radiologie (IKR) des Universitätsklinikums Münster (UKM) tut das – und zwar sehr erfolgreich, wie gleich zwei Auszeichnungen für seine jüngste Studie belegen.

In Würzburg wurde dem 33-Jährigen jetzt der Hentschel-Preis verliehen. Dieser soll hervorragende neue Erkenntnisse im Kampf gegen den Schlaganfall würdigen und geht 2019 an zwei verdiente Forscherpersönlichkeiten – neben Sporns wurde Viktoria Rücker von der Universität Würzburg damit bedacht. Bei dem münsterschen Uni-Mediziner basiert die Auszeichnung auf dessen wissenschaftlicher Publikation „Feasibility, Safety and Outcome of Endovascular Recanalization in Childhood Stroke (Save ChildS)“ (deutsch: „Machbarkeit, Sicherheit und Ergebnis der endovaskulären Rekanalisation bei Schlaganfällen im Kindesalter [Save ChildS])“.

Mit der Studie, erschienen in der renommierten Fachzeitschrift „JAMA Neurology“, konnte Sporns als Erstautor und Kopf eines 42-köpfigen Autorenteams nachweisen, dass die bei großen Gefäßverschlüssen eingesetzte kathetergestützte Schlaganfallbehandlung sicher ist und bei den betroffenen Kindern meist keine schwerwiegenden Langzeitfolgen auftreten. In der Studie, die Daten aus 27 universitären Schlaganfallzentren in Europa und den USA beinhaltet, konnte zudem gezeigt werden, dass die Rate an Komplikationen und das neurologische Ergebnis vergleichbar mit großanlegten Studien bei Erwachsenen sind.

Mit dem seit 2011 jährlich vergebenen Hentschel-Preis ehrt die Stiftung „Kampf dem Schlaganfall“ thematisch passende Arbeiten aus Forschung, Prävention, Diagnostik und Therapie. Den bundesweit ausgeschriebenen und mit insgesamt 5.000 Euro dotierten Preis überreichte Günter Hentschel, der Gründer der Stiftung, persönlich an die beiden Preisträger.

Für Sporns ist diese Auszeichnung nicht die erste im laufenden Jahr: Bereits im Oktober konnte er sich über den „Innovationspreis 2019“ der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie freuen. Auch die Fachgesellschaft war auf Sporns Veröffentlichung aufmerksam geworden und ehrte ihn daher mit ihrer Auszeichnung, welche für herausragende Innovationen im Bereich der Neurointerventionen vergeben wird. „Diese Preise stellen zugleich eine Anerkennung für die hervorragende Arbeit dar, die bei der Erforschung und Behandlung von Schlaganfällen in der Universitätsmedizin Münster seit vielen Jahren geleistet wird“, freut sich auch IKR-Direktor Prof. Walter Heindel mit seinem Mitarbeiter.

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