Aus dem „Pott“ ins Fahrradmekka Münster

Rudi Koriath ist der neue Direktionsleiter Verkehr des Polizeipräsidiums Münster. (Foto: th)
Rudi Koriath ist der neue Direktionsleiter Verkehr des Polizeipräsidiums Münster. (Foto: th)

„Ein Wahnsinn“ sei es, wieviel Aufmerksam es erfordert, mit dem Auto durch Münster zu fahren, überlegt Rudi Koriath. „Mein Kopf ist noch nie so gelenkig gewesen“, erzählt der Bochumer von seinen ersten Erfahrungen mit den vielen Radfahrern, auf die man achten müsse, was er, der neue Direktor Verkehr des Polizeipräsidiums Münster, so noch nicht kannte.

Koriath hat die Stelle des obersten Verkehrschefs von Udo Weiss übernommen, der in Rente gegangen ist. An der Wand in seinem Büro in der Wache an der Hammer Straße hängen die Erinnerungen an seine Bochumer Zeit. Auch ein Bild seiner Kollegen, die ihm noch die Noten von Herbert Grönemeyers Lied „Bochum“ unter das Foto gemalt haben, damit er ja nicht vergisst, woher er kommt. Auch der Vfl, „sein“ Verein, hat seinen Platz an der Wand bekommen.

Vor etwa sechs Wochen hat der 58-Jährige den Posten des Verkehrshüters von Münster übernommen. Er weiß, dass die Unfallstatistik der Stadt nicht gut aussieht. Die Zahlen sind hoch, aber er möchte sich nach so kurzer Zeit aber noch nicht konkret äußern. Was er aber schon festgestellt hat: „Wenn ich morgens die Übersicht über die Verkehrsunfälle bekomme, sind diese immer an Fahrräder gekoppelt.“ Und dass die münsterschen Radler nicht ohne Selbstbewusstsein sind, hat er auch schon mitbekommen.

Papierkram ist nicht die liebste Aufgabe von Rudi Koriath. (Foto: th)
Papierkram ist nicht die liebste Aufgabe von Rudi Koriath. (Foto: th)

„Mein eigenes Rad muss ich von zu Hause noch holen“, erzählt der Polizist. Ein bisschen Fahren üben müsse er dann aber auch noch. Der Ruhrgebietler wird trotz seines Jobs in Münster in Bochum wohnen bleiben. Er ist Vater von erwachsenen Drillingen, einer Tochter, zwei Söhnen, denen er den Boden während ihrer Ausbildung nicht unter den Füßen wegziehen will.

Koriath ist nach Münster befördert worden. „Ein bisschen Ehrgeiz steckt auch in mir“, gibt er lächelnd zu. Die Aufgabe, für die Verkehrssicherheit zu sorgen, habe er lieben gelernt, erzählt er. Prävention und die Erziehung der Verkehrsteilnehmer hält er für wichtig, ebenso Repression. „Zurzeit sortiere ich noch, lerne Kollegen kennen“, berichtet Koriath. Er ist guter Dinge. „Sie geben mir eine vernünftige Chance mich zu integrieren.“

Der Zuständigkeitsbereich der Direktion Verkehr umfasst das gesamte Straßennetz der Stadt Münster sowie die Autobahn im Regierungsbezirk Münster mit insgesamt 335,67 Autobahnkilometern, 9,59 Kilometern Bundesstraße und 8,96 Kilometern Landstraße. „Verkehrssicherheitsarbeit hängt nicht von einer Person ab“, weiß Koriath. Er schätzt das Arbeiten im Team sehr, Papierkram dafür umso weniger.

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