Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) saniert seit einem Jahr sein Planetarium in Münster für rund vier Millionen Euro, damit es im Sommer 2022 wieder öffnen kann. Bevor es soweit ist, muss die Kuppel des Planetariums im LWL-Museum für Naturkunde komplett mit neuen Metallpaneelen ausgekleidet werden.
„Dafür haben wir eine Firma aus den USA engagiert, die sich auf Projektionsflächen spezialisiert hat“, erläuterte LWL-Baudezernent Urs Frigger am Dienstag in Münster. Im Oktober vergangenen Jahres seien die Paneele mit insgesamt zehn Tonnen Material und Spezialwerkzeug in Überseecontainern im Rotterdamer Hafen angekommen. Seit Januar montieren die amerikanischen Spezialisten, die weltweit unterwegs sind, 318 Aluminiumblech-Paneele im 300 Quadratmeter großen Sternensaal in Münster. „Die alte Projektionskuppel hatte nach gut 40 Jahren ihren Dienst getan. Der Austausch der Konstruktion für rund 860.000 Euro ist Teil unserer gesamten Sanierungsmaßnahmen im Planetarium“, so Frigger weiter. Dazu gehörten die Kuppel ebenso wie die komplette Technik und die Podeste im Zuschauerraum mit neuer Bestuhlung.
Für die neue Projektionsfläche am Kuppeldach werden die Metallteile „chirurgisch präzise“ in der 20 Meter breiten Kugelform auf bis zu 9,50 Meter Arbeitshöhe eingepasst. Entscheidend seien die „minimalen Fertigungstoleranzen“ beim Zusammensetzen, um später die Illusion eines Sternenhimmels möglichst perfekt zu machen. Nach Angaben von Frigger werden bei der Kuppel-Sanierung auch die technischen Installationen wie Lüftungsanlagen, Elektroinstallationen, Sicherheitseinrichtungen und die notwendigen Schallabsorber erneuert und hinter der Projektionsfläche verborgen. Der Hintergrund wurde dafür in mattschwarz gestrichen, um später ein „außerordentliches Projektionsergebnis“ für insgesamt 227 Besucher in ihren neuen dreh- und neigbaren Sesseln zu erzielen.
„Das LWL-Planetarium wird umfassend modernisiert, um es „Fit für die Zukunft“ zu machen – mit ganz neuen Veranstaltungen und Formaten“, so LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. „Wir können dann live moderierte Shows und professionell visuell und akustisch hervorragend aufbereitete Präsentationen anbieten. Neue Kulturformate, wie etwa ein Zusammenspiel aus Konzerten mit visuellen Illusionen oder künstlerischen Lichtinstallationen werden möglich. Und wir bekommen die Möglichkeit, neue, bekannte Künstler:innen für unsere Spielstätte zu gewinnen, die den Ruf der LWL-Kulturangebote weit über die Grenzen Westfalens hinaustragen.“
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