Auch wenn die Zahl der Neu-Infektionen in Münster seit einigen Wochen auf einem niedrigen Niveau verharrt, ist die Pandemie noch lange nicht vorbei. Dass es sie überhaupt gibt, ziehen einige verwirrte Geister in Zweifel – auch in Münster. Und ebenso wie die bekannten Verfechter dieser Haltung in Berlin und anderswo, soll es sich hier um eine Gruppe handeln, „in der nicht nur esoterisches und verschwörungstheoretisches Gedankengut beheimatet sind, sondern in der manche auch extrem rechtem Denken mindestens indifferent gegenüberstehen.“
Diese Einschätzung stammt vom „Freundeskreis Paul Wulf„, der zunächst erschrocken war, dass diese selbsternannten „Corona-Rebellen“ für ihrem Demonstrationszug durch die Stadt auch einen Abstecher zur Paul-Wulf-Skulptur am Servatiiplatz planten. Der Freundeskreis lädt nun zusammen mit anderen zu einer Kundgebung am Samstag (25. Juli, 12 Uhr) an der Skulptur auf dem Servatiiplatz ein, um sich so gegen die münsterschen „Corona-Rebellen“ zu positionieren. Unter dem Motto „Paul trägt Maske“ will sich die Initiative gegen eine von den „Corona-Rebellen“ zeitgleich geplante Kundgebung am Denkmal des NS-Opfers Paul Wulf wehren.
In dem von Kerstin Jordan (DIE LINKE) in Zusammenarbeit mit dem „Freundeskreis Paul Wulf“ veröffentlichten Aufruf heißt es: „Die sogenannten ‚Corona-Rebellen‘, die sich in Münster den irreführenden Namen ‚Gemeinsam für Grundrechte‘ gegeben haben, sind bereits mehrfach durch Relativierungen der NS-Zeit aufgefallen. Wir meinen: Legitime Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung, in einer für alle neuen Situation, haben nichts, aber auch gar nichts mit der nationalsozialistischen Diktatur zu tun, und solche Vergleiche sind ein Hohn für alle, die unter ihr gelitten haben. Das gilt auch für Paul Wulf. Daher ist die Paul-Wulf-Skulptur keine Kulisse für die münsterschen Corona-Rebellen! “
Bei der Kundgebung werden unter anderem Dr. Bernd Drücke (Freundeskreis Paul Wulf), Carsten Peters (KeinenMeter-Bündnis, VVN/ BdA) und Andreas Kemper (Soziologe und Autor) sprechen.
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