Neues vom Uhu Die Altum-Säule ist wieder da und das Verschwinden der alten geklärt

Die Altum-Säule mit dem Uhu ist frisch restauriert. (Foto: Bührke)
Die Altum-Säule mit dem Uhu ist frisch restauriert. (Foto: Bührke)

Die gute Nachricht vorweg: Der Uhu ist wieder da! Wie wir berichtet haben, war die beliebte Altum-Säule an der Promenade plötzlich verschwunden, jetzt steht sie wieder an ihrem alten Platz. Recherchen im Stadtarchiv haben außerdem ergeben, was mit ihrer Vorgängerin geschehen ist.

Anfang November lag die Säule in der Nähe des Brunnens „Sketch for a Fountain“ erst am Boden, später war sie verschwunden. Die Altum-Säule mit der Darstellung eines Uhus wurde bei Gärtnerarbeiten des Grünflächenamtes versehentlich umgeworfen und zu Restaurierungszwecken abtransportiert. Jetzt steht sie wieder am alten Platz und strahlt heller als je zuvor die Passanten auf der Promenade an.

So sah die ursprüngliche Altum-Säule aus. (Foto: Bührke / Stadtarchiv Münster)
So sah die ursprüngliche Altum-Säule aus. (Foto: Bührke / Stadtarchiv Münster)

Doch diese Säule mit dem Uhu zu Ehren des Wissenschaftlers Johann Bernard Theodor Altum stammt aus dem Jahr 1962 und ist der Ersatz für eine andere Säule, die zuvor an dieser Stelle stand und deren Schicksal zunächst unklar war. Sie zeigte die Büste des Priesters, Zoologen, Forstwissenschaftlers und Ornithologen, zu seinen Füßen saßen zwei Jungen, die einen Eichelhäher betrachteten. Nachforschungen im Stadtarchiv Münster haben ergeben, dass die Metallanteile des Denkmals eingeschmolzen wurden, um Waffen daraus herzustellen. Ein Schicksal, das viele Denkmäler in den 1940er Jahren ereilte, so auch die Altum-Säule.

Die Metallanteile der Altum-Säule an der Sammelstelle Scharnhorststraße vor ihrem Einschmelzen. (Foto: Bührke /Stadtarchiv Münster)
Die Metallanteile der Altum-Säule an der Sammelstelle Scharnhorststraße vor ihrem Einschmelzen. (Foto: Bührke /Stadtarchiv Münster)

In der „Kriegschronik der städtischen Polizeiverwaltung Münster vom 1. September 1939 bis zum 30. Juni 1944“ wurden viele „Metallspenden“ penibel aufgelistet und fotografisch festgehalten. Darunter neben Denkmälern und Gedenktafeln auch zahlreiche Kirchenglocken. Auf einer Seite, beschrieben mit Schreibmaschine, heißt es unter anderem: „Ob künstlerisch hochwertig oder nicht, Zeugen einer Spanne vaterländischer und Heimatgeschichte, des künstlerischen Sinns und Schaffens unserer Vorfahren, ging im Schmelztiegel mit der Ablieferung der Bronzegüsse unter. Was werden unsere Nachkommen demnächst an die Stelle der von uns und unseren Vorfahren im Laufe der Zeit geschaffenen und jetzt verschwundenen Wahrzeichen setzen? Mögen es bessere Werte sein.“ Was an die Stelle der Altum-Büste gesetzt wurde, wissen wir – Ein steinerner Uhu.

Kommentar zum Einschmelzen von Denkmälern in Münster. (Foto: Bührke / Stadtarchiv Münster)
Kommentar zum Einschmelzen von Denkmälern in Münster. (Foto: Bührke / Stadtarchiv Münster)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert