Neue Bienen leben im Campusgarten Studierende der FH Münster erhalten einen Einblick in die Theorie und Praxis des Imkerns

Der Drohnenrahmen, den Leonie Fink (l.) und Farina Hoppert von der FH Münster hier genauer anschauen, dient als Fangwabe für Varroa-Milben. (Foto: FH Münster/ Oecotrophologie – Facility Management)

Man könnte auch das als einen Ausdruck von Schwarmintelligenz deuten: 1,7 Millionen Menschen in Bayern haben sich in einem Volksbegehren für den Schutz von Bienen ausgesprochen; Ende Mai soll europaweit eine ähnliche Kampagne starten. Wie wichtig die Bestäubungsleistung der Bienen für das Ökosystem ist, war Farina Hoppert klar. Wie sie gezüchtet und gehalten werden, wusste sie allerdings noch nicht so genau. Kurzerhand meldete sich die Oecotrophologie-Studentin von der FH Münster für das Seminar „Schwarmintelligenz – Imkern für Studierende“ an.

Prof. Dr. Guido Ritter hat es in diesem Sommersemester ins Leben gerufen und eigens dafür zwei neue Honigbienenvölker in den Campusgarten „GrüneBeete“ einziehen lassen. Mit der Doktorandin Leonie Fink und den Hobbyimkern Ana Luckas und Steffen Schmidt gibt der Hochschullehrer 30 Oecotrophologie-Studierenden einen Einblick in die Theorie und Praxis der Imkerei.

Hobbyimker Steffen Schmidt erklärt im Campusgarten die Entwicklung des Bienenvolkes. (Foto: FH Münster/ Oecotrophologie – Facility Management)
Hobbyimker Steffen Schmidt erklärt im Campusgarten die Entwicklung des Bienenvolkes. (Foto: FH Münster/ Oecotrophologie – Facility Management)

„Imker spielen für den Schutz und Erhalt der Insekten eine wichtige Rolle“, sagt Leonie Fink, die selbst bei sich zu Hause mehrere Bienenvölker hält. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin begleitet das Seminar. Wie ist das natürliche Verhalten der Honigbiene Carnica, wie ist die Rollenaufteilung untereinander, wie erkennt man die Königin? Das Thema Varroa-Behandlung war eigentlich erst für den Spätsommer oder Herbst eingeplant. „Wir mussten das vorziehen“, erzählt Leonie Fink. Ein Volk ist nämlich stark von der Varroa-Milbe befallen, die als Parasit zu den größten Feinden von Honigbienen zählt. Es wurde mit Ameisensäure behandelt. „Damit fällt leider die Honigernte bei diesem Volk in diesem Jahr aus“, erklärt Ana Luckas bei einem Praxisworkshop im Campusgarten. Es können Rückstände der Säure im Honig bleiben. Die seien lebensmittelrechtlich nicht erlaubt, ergänzt Prof. Dr. Guido Ritter.

Im Gemeinschaftsgarten am Leonardo-Campus kommen die Studierenden mit den Bienen hautnah in Kontakt. Sie setzen Honigräume auf, bilden Ableger, schneiden Drohnenrahmen und hängen sie neu ein. Als Bienenpatin ist Farina Hoppert mit einer Handvoll Kommilitonen für die Bienenvölker verantwortlich. Einmal in der Woche führen sie derzeit Schwarmkontrollen durch.

Nächstes Semester soll das Imkerei-Seminar wieder stattfinden. Dann kommt Digitalisierung ins Spiel, es sollen Blogs und Vlogs entstehen. Farina Hoppert und die anderen Bienenpaten werden dann mit der gewonnenen Erfahrung die „neuen“ Studierenden begleiten. Das Seminar wird aus Mitteln des Wandelfonds finanziert.

Übrigens: Die Vereinten Nationen (UN) haben den 20. Mai zum Weltbienentag ausgerufen, um auf ihre Bedeutung für Biodiversität, Landwirtschaft und Ernährungssicherung aufmerksam zu machen. 

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