Nächster Halt: Paris Mit „Formel 1“-Prothesen auf dem Sprung zu den nächsten Paralympics

 Auf dem Sprung zu den nächsten Paralympics: Elke van Engelen und das Team der UKM ProTec um Orthopädietechnikermeister Ludger Linkemeyer (Mitte). (Foto: UKM)
Auf dem Sprung zu den nächsten Paralympics: Elke van Engelen und das Team der UKM ProTec um Orthopädietechnikermeister Ludger Linkemeyer (Mitte). (Foto: UKM)

Sie ist die Nummer zwei der Weltrangliste in ihrer Klasse und will 2024 bei den Paralympics in Paris aufs Treppchen: Paratriathletin Elke van Engelen ist seit 2016 aufgrund eines Knochentumors beinamputiert. Die UKM ProTec Orthopädische Werkstätten GmbH versorgen die 56-Jährige mit den nötigen Sportprothesen.

Die Geschichte von Elke van Engelen ist die Geschichte einer sportlich aktiven Frau, die plötzlich die Diagnose bekommt, dass in ihrem linken Bein, oberhalb des oberen Sprunggelenks, ein Knochentumor wächst. Schon als Jugendliche hat sie viel Leichtathletik gemacht, erst mit über 40 Jahren kam sie zum Triathlon. „Da habe ich mehr aus einer Feierlaune heraus teilgenommen und gleich gewonnen“, sagt die Zahnärztin aus Bad Bentheim. So sei sie dann am Ende beim Triathlon geblieben, habe 2015 sogar noch zusammen mit ihrem Mann an einer Langdistanz teilgenommen. Die Tumor-Diagnose schien weitere sportliche Erfolge zu vereiteln. Im Mai 2016 wurde in der Klinik für Orthopädie und Tumororthopädie am UKM eine Unterschenkelamputation elf Zentimeter unterhalb des Kniegelenks vorgenommen.

„Direkt nach der Operation habe ich Kontakt mit Frau van Engelen aufgenommen“, erinnert sich Orthopädietechnikermeister Ludger Linkemeyer. „Ich kannte sie damals ja nicht, habe aber gleich wahrgenommen, dass sie so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen wollte“. Eigentlich war der UKM ProTec-Mitarbeiter erst skeptisch, ob es seiner Patientin würde gelingen können, ihren Sport wiederaufzunehmen: Er sah die Gefahr, dass unter der starken Beanspruchung der Beinstumpf wund werden könnte. Und auch van Engelen selbst blieb realistisch: „Nach der Amputation mussten natürlich erst mal alle früheren Ziele in Frage gestellt werden – da ging es erstmal nicht um Erfolge, sondern mehr um die Frage ‚Was kann ich verändern, was muss ich akzeptieren?‘“ sagt sie. Ein halbes Jahr lang musste sie zunächst mit einer Alltagsprothese das normale Laufen wiedererlernen.

Inzwischen stehen die Chancen, dass Elke van Engelen tatsächlich an den nächsten Paralympics teilnehmen wird, gut. Sollte sie im Sommer 2024 in Paris tatsächlich antreten, werden Linkemeyer und das Team der UKM ProTec auf jeden Fall am Bildschirm sitzen und sie innerlich anfeuern.

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