Mathilde-Anneke-Schule erst 2023 fertig Termin für Fertigstellung der Gesamtschule wurde erneut verschoben und ist nun für Anfang 2023 geplant / Gründe seien Lieferschwierigkeiten und Personalengpässe

Fertigstellung der Mathilde-Anneke-Gesamtschule wurde erneut verschoben und ist nun für Anfang 2023 geplant. (Foto: Thomas Hölscher)
Fertigstellung der Mathilde-Anneke-Gesamtschule wurde erneut verschoben und ist nun für Anfang 2023 geplant. (Foto: Thomas Hölscher)

Wieder einmal muss die Stadt Münster melden, dass sich die Fertigstellung der Mathilde-Anneke-Gesamtschule um weitere Monate verschiebt. Nun wird dafür Anfang 2023 genannt. Derweil streiten die Ratsparteien, welche Konsequenzen aus den neuerlichen Verzögerungen und Kostensteigerungen gezogen werden sollen.

Der Neubau der Mathilde-Anneke-Gesamtschule bewegt die Gemüter schon seit Jahren. Nachdem immer wieder Verzögerungen und Verteuerungen kritisiert worden waren, meldete die Stadt zuletzt regelmäßig, dass man im Zeitplan läge und der Bau Formen annehme. Und so sollte die Schule eigentlich im Herbst dieses Jahres in die neuen Gebäude umziehen. Nun wird als Ziel aber angegeben, dass der Unterricht zunächst im Haupthaus und in einem Lernhaus Ende Januar 2023 starten kann. Die weiteren Lernhäuser sollen dann noch später folgen. Denn konkrete Termine seien „aufgrund der konjunkturellen Lage zurzeit noch nicht benennbar“.

Die Gründe für die neuerliche Verzögerung bei der Fertigstellung des städtischen Bauprojekts liegen laut Pressemitteilung der Stadt „in schwierigen Abstimmungen auf der Baustelle, die durch Lieferschwierigkeiten, etwa bei Dämmstoffen, sowie Personalengpässen bei den Firmen auf der Baustelle noch erschwert werden“. Wegen stark steigender Preise in der Baubranche rechnet die Stadt mit zusätzlichen Kosten für die Fertigstellung der Gesamtschule in Höhe von rund 8,6 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für den Bau summieren sich derzeit somit auf 78 Millionen Euro.

Die prägnante Holzfassade ist fast fertig, aktuell wird vor allem am Innenausbau gearbeitet. (Foto: Thomas Hölscher)
Die prägnante Holzfassade ist fast fertig, aktuell wird vor allem am Innenausbau gearbeitet. (Foto: Thomas Hölscher)

Nach den Sommerferien Mitte August 2022 sollen die Schülerinnen und Schüler also in einer „erweiterten Interimslösung“ Platz finden. Die Mensa wird dafür aufgestockt und die bisher für die Baufirmen genutzten Container werden für den Unterricht und die Betreuung umgebaut. Die Übergangslösung kann bis zum Umzug der Schule in den Neubau genutzt werden. Aktuell wird auf der Baustelle vor allem am Innenausbau gearbeitet. Fast fertig ist die prägnante Holzfassade.

SPD-Ratsfraktion sieht OB Lewe in der Pflicht

Die SPD-Ratsfraktion sieht hier den Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) in der Pflicht. „Die weiteren Verzögerungen und Probleme beim Bau der Mathilde-Anneke-Gesamtschule sind eine unfassbare Belastung für die gesamte Schulgemeinde und auch hunderte Eltern und Kinder, die in Münster im nächsten Jahr wieder einen Platz auf Gesamtschulen suchen, erwarten zurecht, dass der Bau der Mathilde-Anneke-Schule endlich zu einem Abschluss gebracht wird“, so kommentiert die SPD-Schulpolitikerin und stellvertretende Fraktionsvorsitzende Doris Feldmann die weiteren Verzögerungen beim Bau der Mathilde-Anneke-Gesamtschule.

„Nachdem der Oberbürgermeister im Sommer 2021 eine Organisationsuntersuchung und entsprechende Konsequenzen für die zuständigen Verwaltungsstrukturen angekündigt hat, werden wir ihn und die von ihm geführte Verwaltung daran messen, dass die Mathilde-Anneke-Gesamtschule zum Schuljahr 2023/2024 mit 6 Zügen an den Start gehen kann“, erklärt SPD-Fraktionschef Marius Herwig. „Es genügt nicht, dass man als Oberbürgermeister bei Eröffnungsfeiern ein rotes Band durchschneidet, man muss auch sicherstellen, dass Baumaßnahmen fristgerecht fertiggestellt und Versprechen an Rat und Öffentlichkeit hinsichtlich verwaltungsinterner Umstrukturierungen und Konsequenzen eingehalten werden“, so der SPD-Politiker weiter.

„Schulbau-Fiasko erschüttert Vertrauen“: CDU drängt auf qualifiziertes Baumanagement

Die CDU-Ratsfraktion hingegen sieht nach den neuerlichen Verzögerungen und Kostensteigerungen bei der Mathilde-Anneke-Gesamtschule die Dringlichkeit ihrer Forderung nach einer eigenen privatrechtlichen Baugesellschaft für städtische Schul- und Sonderbauten bestätigt. „Auch im Hinblick auf das bevorstehende Schulbauprogramm sei es zwingend geboten, den CDU-Antrag umgehend zu verwirklichen“, so Ratsherr Meik Bruns.

„Was für die Anneke-Schulgemeinde schon eine einzige Zumutung ist, darf an den jetzt anstehenden Erweiterungsbauten sechs städtischer Gymnasien nicht noch einmal passieren“, so der schulpolitische CDU-Sprecher und Vorsitzende des städtischen Schulausschusses. Ohne die von der CDU geforderte Neuregelung drohe ein ähnliches Fiasko wie bei der Mathilde-Anneke-Gesamtschule. „Die Schulgemeinden brauchen Planungssicherheit und eine Vertrauensgrundlage, die derzeit schwer erschüttert ist“, so Bruns.

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