Vielfach ausgezeichnet und geehrt zählt Peter Stein heute zu den wichtigsten Regisseuren des europäischen Theaters in der zweiten Hälfte des Zwanzigsten Jahrhunderts. Im Gespräch mit dem Diplomaten und Kulturhistoriker Manfred Osten blickt der Ausnahmekünstler am Sonntag, 8. Mai um 11.30 Uhr im Großen Haus im Rahmen der Reihe „Literaturbegegnungen“ auf seine Bühnenkarriere, die Zusammenarbeit mit Schauspielgrößen und die Entwicklung des Theaters in den letzten fünfzig Jahren zurück.
„Es war künstlerisch eigentlich das Schönste, dass ich je gemacht habe. Außer mit Brecht. Es war etwas Ungeheures. Es war der Aufbruch zu einer anderen Art von Theater und das ist Stein“, resümierte die Schauspielerin Therese Giese ihre Zusammenarbeit mit Peter Stein. Brechts Mutter mit Therese Giese in der Hauptrolle war 1970 Peter Steins Einstand an der Berliner Schaubühne. Als Schüler von Fritz Kortner hatte Stein bereits in München, Zürich und Bremen bahnbrechende Inszenierungen verantwortet, als er in Berlin mit u.a. Edith Clever, Jutta Lampe, Bruno Ganz und Otto Sander ein Jahrhundertensemble aufzubauen begann. Inszenierungen von Ibsens „Peer Gynt“, Kleists „Prinz von Homburg“, Gorkis „Sommergäste“ und die „Orestie“ des Aischylos schrieben damals Theatergeschichte.
1991 übernahm Peter Stein die Schauspieldirektion bei den Salzburger Festspielen. Seine Entscheidung zur Jahrtausendwende, auf der Expo in Hannover sämtliche Verse des Goetheschen „Faust“ auf der Bühne sprechen zu lassen, setzte auf die Autonomie und Radikalität des Wortes und war ein Einspruch gegen die wachsende Tendenz in der Theaterpraxis, Texte zum Verschwinden zu bringen. 2007 inszenierte er einen zehnstündigen Wallenstein, einen monumentalen Bilderbogen über den Dreißigjährigen Krieg. Der in Berlin geborene Peter Stein lebt heute als freier Regisseur in der Nähe von Rom.
Sonntag, 15. Mai um 11:30h im Großen Haus | Karten sind an der Theaterkasse (Tel.: 5909-100) oder online erhältlich.
- Münster bildet Pflegekräfte aus Rat nimmt Bericht zum „Stand und Entwicklung der Pflegeausbildung“ entgegen / Stadt erwartet Verschärfung des Fachkräftemangels - 27. März 2023
- Plätze gesucht für Boys’ Day (und Girls’ Day) Stadt sucht vor allem für den Boys‘ Day noch Plätze in Berufen, in denen überwiegend Frauen arbeiten / Am 27. April ist wieder Schnuppertag für Jugendliche - 26. März 2023
- „Neue Wände“: Studierende entern Theater Deutschlands größtes Festival der Hochschulkultur findet vom 5. bis 7. Mai im Theater Münster statt / Tickets ab 1. April erhältlich - 16. März 2023