Am 11.11. haben der Autor Jürgen Kehrer und der Schauspieler Leonard Lansink im Cineplex-Kino den neuesten Wilsberg-Roman „Ein bisschen Mord muss sein“ vorgestellt. Diesen Termin hatten sich die beiden nicht zufällig für den Auftakt zur bundesweiten Lesereise ausgewählt. Schließlich spielen ein anstößiges Video mit dem Karnevalsprinzen und ein angebliches Mitglied seiner Prinzengarde dubiose Rollen in dem frisch aufgelegten 18. Band der Krimi-Reihe.
Beim Titel „Ein bisschen Mord muss sein“ klingt der Schlager an, und das nicht ohne Grund. Schließlich dreht sich die Handlung immer wieder um den Schlagersänger Wolf Schatz. Wilsberg kennt ihn noch aus gemeinsamen Studententagen als Wolfram Schniederbecke. Und als Punkrocker, der in den Achtzigerjahren dem Publikum im „Odeon“ das Bier über den Kopf geschüttet hat. Vor 15 Jahren hatte Wolf Schatz aber einen großen Hitparadenerfolg mit dem Lied „Goldstück“ – seitdem ist er ständig zu sehen und zu hören: im Fernsehen bei Carmen Nebel, im Schlager-Radio oder in den Regenbogenblättern beim Friseur. Den Privatdetektiv Wilsberg heuert er für eine Geldübergabe an, bei der plötzlich ein Auto explodiert. Bei einer weiteren Explosion fliegt Wilsberg eine Haustür um die Ohren – ganz schön heftig für einen Krimi, der in Münster spielt.
Leonard Lansink hat es verraten: den nächsten neuen TV-"Wilsberg" (Nr. 49) gibt es am 28. November im ZDF zu sehen. Der 50. Fall hat dann am 15. Dezember Kino-Premiere im Cineplex, im Fernsehen soll er am 2. Januar 2016 laufen - fünf Tage vor Lansinks 60. Geburtstag!
Lansink und Kehrer ist anzumerken, dass sie sich gut verstehen. So entsteht bei ihrer gemeinsamen Lesung von Auszügen aus dem Roman schnell eine sehr familiäre Atmosphäre und für die Gäste ihr ganz persönliches Hörbuch. Unterstützt wird das Ganze von immer wieder eingestreuten Klangschnipseln, nicht nur von Ausschnitten aus dem immer wieder zitierten Schlager „Goldstück“, sondern auch von jeweils zur Szene passenden Krimi-Geräuschen.
Acht Jahre Pause hatte Kehrer seinem berühmtesten Romanhelden Georg Wilsberg gegönnt. Der ist in dieser Zeit „in erster Linie älter geworden“, wie der Autor beim Talk vor der Lesung meint. Wobei Kehrer den Privatdetektiv in seinen Romanen nie beschreibt und sich daher vorstellen kann, wie er will. Bei Drehbüchern sieht es da schon anders aus, aber die entstehen ja auch im Team. Bei den Verfilmungen für das ZDF betrachten sowieso alle Mitwirkenden das Ergebnis als ihr Werk – „und das ist auch richtig so“, wie Kehrer zugibt.
Zu diesem Team gehören aber nicht nur Drehbuchautoren, Kameraleute oder Kostümbildner, sondern auch die anderen Schauspieler. Das sind neben Rita Russek, Ina Paule Klink und Oliver Korittke auch Roland Jankowsky – und der hat das am Abend immer wieder gespielte Lied „Goldstück“ eingesungen, wie Kehrer und Lansink am Ende der Lesung verraten. „Overbeck…“ seufzt Lansink in diesem Moment – und geht damit ganz in seiner Rolle als Georg Wilsberg auf. Den spielt er offensichtlich immer noch gerne und würde dafür am liebsten nur in Münster drehen. Dafür müsste nur der richtige BWLer gefunden werden, der ausrechnet, dass es hier günstiger wäre als in Köln, meint er, und kündigt die Ausstrahlungstermine der nächsten beiden Folgen an: immerhin schon der 49. und der 50. Fall! Wir freuen uns schon auf das Jubiläum.
18 Wilsberg-Romane hat Jürgen Kehrer seit 1990 veröffentlicht. Dazu kommen weitere Münsterland-Krimis, historische Romane und Sachbücher. Einen Überblick dazu und über weitere Termine für Lesungen gibt es auf seiner Homepage.
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