Krimi-Lesung: Interview mit Roland Jankowsky

Ob Roland Jankowsky bei seiner Lesung genau so elegant gekleidet ist, wie einst bei der Adam Riese Show, wissen wir nicht. Aber viel zu erzählen, oder besser gesagt, zu lesen, wird er trotzdem haben. (Foto: th)
Ob Roland Jankowsky bei seiner Lesung genau so elegant gekleidet ist, wie einst bei der Adam Riese Show, wissen wir nicht. Aber viel zu erzählen, oder besser gesagt, zu lesen, wird er trotzdem haben. (Foto: th)

In Münster kennen wohl alle den Schauspieler Roland Jankowsky und freuen sich über seine Auftritte als übereifriger Kommissar Overbeck in den „Wilsberg“-Filmen im ZDF. Schon seit zwanzig Jahren setzt er für diese Rolle die Sonnenbrille auf, durch die Dreharbeiten ist Münster für ihn inzwischen so etwas wie eine zweite Heimat geworden. Nächste Woche kommt er wieder zu uns, um live im großen Kinosaal des Schloßtheaters aus verschiedenen Krimis vorzulesen.

Auf Krimifestivals zählen seine Lesungen stets zu den Höhepunkten und reißen die Zuschauer ordentlich mit. So wie bei den Eifel-Kulturtagen, wo er 2016 den Publikumspreis „Goldene Berta“ gewonnen hat. Zu dem Abend mit dem Titel „Es wird Tote geben … – Roland Jankowsky liest neue Crime Stories“ am Donnerstag, 28. September, haben wir von ALLES MÜNSTER ihm ein paar Fragen gestellt. Wie wir hörten, ist die Lesung schon so gut wie ausverkauft. Aber mit etwas Glück wird es vielleicht noch ein paar Restkarten an der Abendkasse geben.

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Was bereitet Dir mehr Spaß: in Krimiserien wie „Wilsberg“ den Kommissar zu spielen oder direkt vor dem Publikum aus Krimis vorzulesen?

Das kann man überhaupt nicht miteinander vergleichen. Zu drehen macht mir großen Spaß. Aber die Lesungen auch. Da ich hier aber direkter am Publikum dran bin, die Reaktionen mitbekomme, interagiere, machen mir Lesungen vielleicht etwas mehr Spaß.

In der Pressemitteilung heißt es: „Bei seinen Lesungen lässt er sein Alter Ego, den Kommissar Overbeck, jedoch hinter sich und zieht alle Register, wenn er in unterschiedliche Rollen und Dialekte springt.“ – Dieses Springen klingt ganz schön anstrengend, oder?

Nee, das habe ich ja immer schon gerne gemacht, deswegen habe ich ja diesen Beruf gewählt. Teilweise muss man sich das erarbeiten, aber als anstrengend möchte ich das nicht bezeichnen. Als ich früher in den Ferien auch wochenlang mal Nachtschicht gearbeitet habe, mit körperlicher Arbeit, das war anstrengend. Auf jeden Fall ist es spannend, an einem Lesungsabend fünf bis zehn unterschiedliche Rollen und ab und zu auch Dialekte zu sprechen.

Bist Du selber Fan von Krimis? Oder eher von anderen Büchern?

Ich lese Krimis schon gerne.

Was meinst Du, warum Krimis schon seit Jahren so erfolgreich sind? Sogar, wenn sie in Münster spielen…

Kann ich nicht sagen. Als wir vor zwanzig Jahren mit Wilsberg in Münster angefangen haben, gab es noch kaum Krimis in kleineren Städten. Der Tatort hat seitdem ja ordentlich nachgelegt, aber auch Soko und andere Formate entdecken immer neue Städte und Landschaften. Wahrscheinlich mögen die Zuschauer das. Mehr Abwechslung auf der Mattscheibe und im Wohnzimmer.

Hast Du eine Vorliebe für bestimmte Autoren oder Krimi-Reihen?

Derzeit lese ich gerne ältere Krimis von Martha Grimes. Ansonsten Hakan Nesser, Arne Dahl…

Übt das Schloßtheater Münster als Ort für so eine Krimi-Lesung einen besonderen Reiz aus?

Das ist einfach ein schöner Raum, in diesem Charme eines älteren Kinos fühle ich mich wohl – und die Zuschauer auch.

„Es wird Tote geben …“ kündigt schon der Titel an. Aber was erwartet das gespannte Publikum noch bei der Lesung am 28. September? Offenbar kein Kommissar Overbeck…

Einige waren sicher schon auf Lesungen von mir. Der Humor kommt nie zu kurz, auch wenn munter gemordet und gestorben wird. Die Mischung macht´s. Diesmal werde ich in einer Kurzgeschichte auch etwas Lokal-Kolorit aus dem Münsterland mitbringen. In einer anderen Geschichte erfahren wir, daß Globuli mitunter unerwartete Nebenwirkungen haben können. Ich kann nur sagen: Lasst Euch überraschen!

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