Keine Bombe am Hauptbahnhof

Auf der Großbaustelle am Hauptbahnhof liegt doch keine Bombe. (Foto: sg)
Auf der Großbaustelle am Hauptbahnhof liegt doch keine Bombe. (Foto: sg)

Der Verdacht auf eine Weltkriegs-Bombe sechs Meter unter dem Kellergeschoss-Niveau des künftigen Bahnhofs konnte heute ausgeräumt werden. Nachdem die Kampfmittelbeseitigung die letzte Schicht über dem Verdachtspunkt abgetragen hatte, war klar, dass dort kein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegt.

Sondierungsbohrungen hatten nahegelegt, dass dort noch Kampfmittel liegen. Im Juli 2012 war bei Arbeiten an der Verkehrsstation des neuen Bahnhofs schon einmal eine Fliegerbombe aufgetaucht und musste entschärft werden. Damals musste der Zugverkehr über Stunden eingestellt und das Gebiet um den Bahnhof weiträumig evakuiert werden.

Um über den neuen Verdachtsfall Gewissheit zu erlangen, arbeiteten sich Fachleute in einem aufwändigen Verfahren vorsichtig durch meterdicke Beton- und Mauerreste von Bahnhofs-Vorgängerbauten. Am frühen Montagnachmittag konnte der Kampfmittelbeseitigungsdienst bei der Bezirksregierung Arnsberg schließlich feststellen: Der Verdacht war begründet, kann nun aber ausgeschlossen werden. Münsters Brandschutzdezernent Wolfang Heuer: „Es ist davon auszugehen, dass bei der Ortung nicht der Metallmantel einer Bombe, sondern zwei Metallrohre aus einem alten Fundament den Verdacht ausgelöst haben.“

Anders als an der Piusallee, wo heute auf einer Baustelle ein Blindgänger gefunden und entschärft werden musste, ist Münster damit wenigstens am Bahnhof als wichtigstem Verkehrsknotenpunkt der Stadt ein stundenlanger Stillstand erspart geblieben. Dort hätte für eine Bombenentschärfung in einem Radius von einigen hundert Metern um die Fundstelle evakuiert werden müssen. Davon wären mindestens 2500 Menschen in Wohnungen, Arztpraxen, Hotels, Büros und Geschäften betroffen gewesen.

Heuer: „Mein Dank gilt der Kampfmittelbeseitigung, der Feuerwehr und allen anderen Beteiligten, die hier in den vergangenen Monaten professionell und umsichtig mit der schwer aufzuklärenden Gefahrenlage umgegangen sind.“

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