„Rassismus und Fremdenfeindlichkeit widersprechen der christlichen Botschaft fundamental. Als Christinnen und Christen setzen wir uns für die unantastbare Würde jedes Menschen ein, völlig unabhängig von Herkunft, Religionszugehörigkeit oder sonstigen Merkmalen.“ Das hat der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn betont und unterstützt damit einen Aufruf von Amnesty International.
Die Organisation hat für Samstag, 18. Juni in Münster zu einer Menschenkette aufgerufen, um ein Zeichen für Menschlichkeit und Toleranz zu setzen. Am letzten Wochenende hatte es bereits zum zweiten Mal einen Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft gegeben. In ganz Deutschland soll es am 18./19. Juni Menschenketten geben. Die Aktion steht unter dem Motto „Hand in Hand gegen Rassismus – für Menschenrechte und Vielfalt.“
Bischof Genn betont im Blick auf diese Aktion, „dass es gut ist, wenn möglichst viele Menschen auch in Münster deutlich machen: Rassismus darf in Deutschland nicht wieder salonfähig werden.“ Es gehe darum, „den Anfängen zu wehren.“. Bischof Genn: „Wir stehen im Bistum Münster insbesondere auch in der Tradition von Kardinal von Galen, der sich den menschenverachtenden Euthanasie-Überlegungen der Nazis entgegengestellt hat. Der Flüchtling, der zu uns kommt, hat dieselbe Menschenwürde und dieselben Menschenrechte wie jeder von uns, der das Glück hatte, in Deutschland geboren worden zu sein. Tag für Tag müssen wir es verzweifelt und machtlos mit ansehen, dass die Länder Europas es zulassen – vor allem auch, um nichts von ihrem eigenen Wohlstand abzugeben –, dass Hunderte Menschen im Mittelmeer ertrinken. Umso wichtiger ist es, über eine solche Menschenkette deutlich zu machen, dass wir mit einer solchen ‚Politik‘ nichts gemein haben und nicht zulassen werden, dass Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz und Rassismus bei uns immer mehr Raum gewinnen.“
Auch der für die Region Münster-Warendorf zuständige Weihbischof Dr. Stefan Zekorn und Stadtdechant Jörg Hagemann unterstützen die Aktion von Amnesty International und den Aufruf des Bischofs.
Die Menschenkette in Münster soll am Samstag, 18. Juni ab 17.00 Uhr gebildet werden. Sie soll vom Friedenssaal über den Domplatz, den Platz an der Überwasserkirche, den Rosenplatz bis zur Flüchtlingsunterkunft in der Münzstraße führen. Um 17.30 Uhr soll die Kette geschlossen werden.
Treffpunkte: Friedenssaal | Domplatz | Überwasserkirche | Rosenplatz | Ecke Münzstraße / Kreuzstraße Infos: www.hand-in-hand-gegen-rassismus.de/mitmachen.
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