Hunderte Protestler nehmen AfD in Empfang

Vor der Stadtbücherei haben sich AfD-Gegner versammelt. (Foto: privat)
Vor der Stadtbücherei haben sich AfD-Gegner versammelt. (Foto: privat)

Etwa 500 Menschen haben am Mittwochabend vor der Stadtbibliothek Münster gegen eine Veranstaltung der „Alternative für Deutschland“ (AfD) mit Karlheinz Weißmann demonstriert. Dazu hatte offiziell das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ eingeladen, für das Karlheinz Weißmann als rechtsradikaler Vordenker gilt.

Bereits eine Stunde vor Beginn hatten sich Menschen direkt vor der Bücherei am Alten Steinweg positioniert, um der Partei und ihren Gästen einen lautstarken unfreundlichen Empfang zu bereiten. Mit Liedern wie „Kein Mensch ist illegal“ und Rufen wie „So sehen Nazis aus!“ und „Nazis raus!“ geschah das dann auch von einem von der Polizei abgetrennten Terrain aus, das einige Meter Platz zwischen den Demonstranten und den Afd-lern ließ. „Wir sind zufrieden, dass so viele Leute unserem Aufruf zum Protest gegen die AfD gefolgt sind und der AfD wieder einmal deutlich gemacht haben, dass sie in Münster nicht willkommen ist“, so Carsten Peters, Pressesprecher des Bündnisses „Keinen Meter den Nazis“. Es sei wichtig, deutlich zu machen, dass rechtsradikale Veranstaltungen niemals Teil der Normalität sein werden, und wichtig, weiter dagegenzuhalten.

Am Samstag, 12. Mai, wird der kirchenpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Volker Münz, auf dem Katholikentag auftreten und an einer Podiumsveranstaltung teilnehmen. Das „Keinen Meter“-Bündnis hat auch dagegen eine Demonstration angemeldet und auch einen Offenen Brief an die Kirchentagsleitung gegen die Einladung von Münz geschrieben, die aber hatte vor wenigen Tagen noch einmal bestätigt, bei der Einladung zu bleiben. „Die Entscheidung, den AfD-Vertreter entgegen vorheriger Aussagen einzuladen, ist ein fatales Signal und in keiner Weise nachvollziehbar, denn mit der Einladung wird einer rechtsextremen Partei die Gelegenheit gegeben, ihre Agenda auf einer großen Bühne mit erheblicher Medienwirksamkeit zu präsentieren“, heißt es in dem Brief. „In diesen Zeiten anhaltender, rassistischer Gewalt geht mit der Einladung ein vollkommen falsches Signal aus.“

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