Friedenslicht: „Feuer und Flamme für den Frieden“

2.200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder bereiteten dem Friedenslicht aus Betlehem am 15. Dezember im St. Paulus- Dom in Münster einen großen Empfang. Bild: Christian Schnaubelt / DPSG
2.200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder bereiteten dem Friedenslicht aus Betlehem am 15. Dezember im St. Paulus- Dom in Münster einen großen Empfang.
(Foto: Christian Schnaubelt / DPSG)

Stimmungsvoll und spektakulär ging es im St. Paulus-Dom zu, als das Friedenslicht aus Betlehem nach einer 3.600 Kilometer langen Reise Münster erreichte. Zum 21. Mal brachten katholische und evangelische Pfadfinderinnen und Pfadfinder das in der Geburtsgrotte Jesu Christi entzündete Licht ins Münsterland. Domprobst Kurt Schulte vom Bistum Münster und Pfarrer Martin Mustroph vom Evangelischen Kirchenkreis Münster sendeten das Licht an über 2.200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus. Die diesjährige Friedenslichtaktion steht unter dem Motto „Mut zum Frieden“. Mutig zeigten sich auch die Artisten des KinderCircus Alfredo, die mit einer feurigen Showeinlage der Aussendungsfeier ihren Stempel aufdrückten.

Bereits am 26. November wurde das Friedenslicht in der Geburtsgrotte Jesu Christi in Betlehem entzündet. Gestern Nachmittag erhielt es einen eindrucksvollen Empfang in Münster. Aus dem Münsterland aus Oldenburg und dem Niederrhein waren die Pfadfinderinnen und Pfadfinder zu einem der besucherreichsten Veranstaltungen des Jahres in den Münsteraner Dom gekommen. Auch in diesem Jahr bot sich ihnen wieder ein besonders stimmungsvoller Moment, als die kleine Flamme in den abgedunkelten Dom einzog. Mit dem Motto „Mut zum Frieden“ werden die Menschen dazu aufgerufen, sich aktiv für ein friedliches Miteinandereinzusetzen. Laut Domprobst Kurt Schulte ist es dabei oft entscheidend, selbst auf unsere Mitmenschen zuzugehen: „Der Mut zum ersten Schritt ist ein Weg zum Frieden – in der Politik, wie in der Familie und im Freundeskreis. Den ersten Schritt zu machen, macht uns nicht kleiner, sondern stärker. Das Friedenslicht ermutigt uns, den ersten Schritt zu machen.“

Doch zunächst hieß es „einen Schritt zurücktreten“ – die Akrobaten des Kinder- und Jugendcircus Alfredo aus Münster-Hiltrup veranschaulichten mit einem spektakulären Auftritt die Themen „Flammen“ und „Mut“ – Fackelschwingen und Feuerspucken eingeschlossen. Zum Abschluss durfte auch in diesem Jahr der musikalische Höhepunkt des Gottesdienstes nicht fehlen: Begleitet von der Band effata[!] brachten die zahlreichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit ihrem Lied „Flinke Hände, flinke Füße“ den Dom zum Beben.

An der Aussendungsfeier nahm neben Vertretern des Bistums Münster, der Stadtverwaltung und des Landtags NRW auch die Bundestagsabgeordnete Sybille Benning teil. Ebenfalls anwesend war der Landtagsabgeordnete Henning Rehbaum, der sich im Vorfeld der Veranstaltung dafür eingesetzt hatte, dass Pfadfinderinnen und Pfadfinder am dritten Advent innerhalb Nordrhein-Westfalens gratis mit Bus und Bahn zu allen Friedenslichtveranstaltungen reisen durften.

„Mut zum Frieden“: Der Kinder-Circus Alfredo drückte der Friedenslichtfeier mit einer feurigen Show seinen Stempel auf. Bild: Christian Schnaubelt / DPSG
„Mut zum Frieden“: Der Kinder-Circus Alfredo drückte der Friedenslichtfeier mit einer feurigen Show seinen Stempel auf.
(Foto: Christian Schnaubelt / DPSG)

Sich im Zuge der Friedenslichtaktion für Frieden und Völkerverständigung einzusetzen hat für die Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Münsterland seit 21 Jahren Tradition. Frieden in Europa kann aus Sicht der Pfadfinderbewegung dann gelingen, wenn alle Nationen, wie bei der Weitergabe des Lichtes, zusammenarbeiten. Daher ist am 12. Dezember eine Friedenslichtdelegation der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) und des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) nach Wien gereist, um dort das Licht bei der internationalen Aussendungsfeier von ORF- Friedenslichtkind Victoria Kampenhuber (11) in Empfang zu nehmen. In einem Spezialbehälter transportierten die Pfadfinder und Pfadfinderinnen die kleine Flamme dann im Zug weiter.

Die Verteilung des Friedenslichtes geht in den folgenden Tagen weiter: Das Licht wird von den beteiligten Pfadfinderverbänden bis Heiligabend in Städte, Gemeinden und soziale Einrichtungen des Münsterlandes sowie darüber hinaus in Oldenburg und am Niederrhein weiterverteilt. Unter den Hashtags #friedenslicht und #muenster kann der Weg des Lichts in den sozialen Medien verfolgt werden.

Andreas Naumann-Hinz, Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) Münster betonte: „Bei der Aussendung ist der Dom voller Lebensfreude – das tut allen gut. Der wichtigste Teil kommt danach, wenn das Licht von Pfadfindern zu den Menschen getragen wird. Das ist der eigentliche Gottesdienst.“

Janett Schneider, Diözesanvorsitzende der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) Münster benannte die Dringlichkeit dieser Friedensaktion: „Auch in diesem Jahr zieht das Friedenslicht aus Betlehem wieder tausende Menschen in seinen Bann. Eine kleine Flamme, die über viele Kilometer beschützt wurde, um ein Zeichen der Hoffnung zu setzen. Hoffnung auf Frieden, der weltweit so sehr gebraucht wird.“

Laut Bjarne Thorwesten, dem Stammesvorsitzenden des Verbands Christlicher Pfadfinder und Pfadfinderinnen (VCP) Münster-Hiltrup, spielen Kinder bei der Friedenslichtaktion eine besondere Rolle: „In den Aussendungsfeiern des Friedenslichtes zu sehen wie Kinder und Jugendliche behutsam und konzentriert auf eine kleine Flamme aufpassen, bestärkt uns darin jeden Tag mutig für Frieden einzutreten. Das Friedenslicht erinnert Empfangende und Verteilende daran, dass es Mut zum Frieden braucht.“

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