Der neue Mitarbeiter der Palliativstation der Raphaelsklinik dürfte vielen Patienten bekannt vorgekommen sein, Jörg Adler hat am Freiwilligentag einen Vormittag lang die Dienstkleidung des Krankenpflegers übergezogen und bei der Pflege mitgeholfen.
„Es war zum Teil wie ein déjà vu für mich, ich habe Anfang der Siebziger während des Studiums auf einer Intensivstation gearbeitet und viele Handgriffe sind mir sofort wieder eingefallen“, berichtete der USC-Präsident und ehemalige Zoodirektor. Bettlägerige Patienten waschen und in die richtige Lage bringen, damit sie sich nicht wundliegen, Gespräche mit Schwerstkranken führen, Adler schenkte sich nichts und half den Pflegern und Schwestern wo es ging.
„Es ist sehr eindrucksvoll, wie viel Zeit notwendig ist, um einen Menschen rundum zu versorgen. Was die Pflegenden leisten, wird in der Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommen“ schilderte Adler seine Eindrücke. Die letzte Stunde seines Einsatzes auf der Palliativstation verbrachte Adler am Krankenbett von Barbara Zimmermann. Gesprächsstoff gab es genügend, über Vietnam, das beide bereist haben und Adler als seine zweite Heimat bezeichnet oder über Borneo, einem Traumziel des 70-Jährigen, „wegen der Nasenaffen“. Doch nicht nur das Reisen ist Thema, auch das Umziehen. Adler arbeitet bei der Caritas, vermittelt Wohnungen für Flüchtlinge und ist gewissermaßen ein Umzugsexperte.
Barbara Zimmermann benötigt nach ihrem Umzug nach Coerde dringend Küchenmöbel, der Förderverein der Palliativstation der Raphaelsklinik, dessen Schirmherr Adler ist, hat bereits beim Kauf eines Kühlschranks geholfen, doch das Küchenmobiliar ist ein Problem. Adler will sich umhören. Als er die Dienstkleidung wieder abgelegt hat, war er um viele Eindrücke reicher, wie er sagte. Und die Pflegenden waren froh über die tatkräftige Hilfe durch den prominenten Hilfspfleger.
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