Europäischer Städte-Urlaub im Maisfeld Architekturstudierende der FH Münster entwarfen für Maisfeld in Nienberge ein Labyrinth mit den Straßenrastern von Paris, Barcelona und Venedig

Im Kurs „Offen für Abstand“ haben sich Jonas Ritgen und Mira Schneider mit städtebaulichen Rastern auseinandergesetzt. Die Route im 45.000 Quadratmeter großen Maislabyrinth in Münster-Nienberge hat das Straßenraster von Paris, Barcelona und Venedig als Vorbild. (Foto: FH Münster/ Anne Holtkötter)
Im Kurs „Offen für Abstand“ haben sich Jonas Ritgen und Mira Schneider mit städtebaulichen Rastern auseinandergesetzt. Die Route im 45.000 Quadratmeter großen Maislabyrinth in Münster-Nienberge hat das Straßenraster von Paris, Barcelona und Venedig als Vorbild. (Foto: FH Münster/ Anne Holtkötter)

Bis der Mais im Futtertrog landet, dienen die Felder oftmals als Irrgärten, wie das Maislabyrinth auf dem Hof Stertmann in Münster-Nienberge. Mit der viereinhalb Hektar großen Fläche haben sich die Architekturstudierenden Mira Schneider und Jonas Ritgen im einsemestrigen Kurs „Offen für Abstand“ beschäftigt – und dadurch auch mit der Struktur von Städten. Ihre Idee: Die Wege im Maislabyrinth spiegeln das städtische Raster von Paris, Barcelona und Venedig wider. Und tatsächlich pilgern nun die Besucher auf den Pfaden, die das studentische Duo digital vorgegeben hat.

„In dem Kurs hatten die Studierenden die Aufgabe, Kulturräume so zu planen, dass dank coronakonformer Bewegungsmuster mobile und temporäre Ausstellungskonzepte möglich werden“, erklärt Christian Zilisch vom Fachbereich Architektur der FH Münster, der Münster School of Architecture (MSA). „Offen für Abstand“ mit dem Ziel, offen für Kultur zu sein. Das hätten alle zehn Teams sehr gut gelöst, so der Lehrbeauftragte. Mira Schneider und Jonas Ritgen sei es mit ihrem Konzept „Urlaub im Maisfeld“ gelungen, eine möglichst lineare Struktur zu schaffen, in der Erlebnisse unter strikten Auflagen von Corona möglich sind.

Wie unterschiedlich die städtischen Raster von Paris, Barcelona und Venedig sind, ist aus der Vogelperspektive gut zu erkennen – wer der Route durchs Maisfeld folgt, hat durch die Landesfahnen eine Orientierung. (Luftaufnahme: Frederik Häger)

„Beide hatten ein gutes Storytelling – als Basis haben sie Sehnsuchtsorte für den nicht realisierbaren Urlaub ausgewählt und daraus ein gestalterisch und funktional tolles Konzept entwickelt.“ Dass die Idee von Schneider und Ritgen umgesetzt wird, sei ohne das Engagement von Hendrik Meier nicht denkbar gewesen. „Anfangs hatte ich eine gesunde Skepsis, aber dann war ich begeistert“, erzählt der 23-jährige Landwirt. „Zusätzlich zu unserem Quiz- und Lehrpfad haben unsere Gäste nun bis Oktober das Erlebnis, den Wegen von städtischen Rastern zu folgen.“

Dass Ideen aus dem Projekt wirklich realisiert werden, war anfangs gar nicht vorgesehen. Umso mehr freuten sich die 26-jährige Masterstudentin und ihr 27-jähriger Kommilitone über die Umsetzung. „Wir haben noch weitere Details im Konzept“, sagt Schneider. „Wenn das benachbarte Gerstenfeld demnächst gemäht wird, gibt es in Barcelona eine Verweiloase – einen Sandstrand mit Liegestuhl.“ Momentan entwickelt das Duo eine Ausstellung für die Nacht. Soviel sei schon verraten: „Ins Maisfeld sind Stoff und Licht integriert“, so Ritgen. Noch hat der Mais seine volle Höhe nicht erreicht, aber das Erlebnis wächst von Woche zu Woche.

Mehr über das Masterstudium an der MSA unter www.fh-muenster.de.

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