Ackersegen, Reichskanzler und Rote Sternrenette: Zu Großmutters Zeiten waren sie noch fester Teil der Esskultur, heutzutage sind die alten Kartoffel- und Apfelsorten so gut wie unbekannt. Dass Lebensmittel einfach vergessen werden und die Artenvielfalt verloren geht, findet Magdalena Becker schade. Die Oecotrophologie-Studentin von der FH Münster engagiert sich bei Slow Food Youth, der Jugendbewegung des weltweiten Netzwerks. Dem „forgotten food“ widmet die Regionalgruppe Münster das erste deutsche Food Filmfestival. Biodiversität, die Artenvielfalt, sei ein wichtiges Thema, denn das Gleichgewicht in der Natur hänge von ihr ab, so Becker.
Eröffnungsfilm ist Valentin Thurns „10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?“. Aus insgesamt acht Dokumentar- und Spielfilmen rund um Essen, Lebensmittelerzeugung und Landwirtschaft kann das Publikum wählen.
Die Vorführungen begleitet ein Programm aus Unterhaltung und Information. Bei Improvisationstheater, Poetry-Slams und Show-Cooking nähern sich die Besucher dem Thema spielerisch an. In Vorträgen und Workshops stehen alte Sorten, Traditionen und Geschmacksbildung im Mittelpunkt. So widmet sich ein Workshop den vergessenen Braukulturen, und beim „Speedtasting made in Germany“ verkosten die Teilnehmer deutsche Weine. Prof. Dr. Guido Ritter vom Fachbereich Oecotrophologie – Facility Management der FH Münster nimmt an einer Podiumsdiskussion über Biodiversität teil.
„Und natürlich“, sagt Becker, „gibt es bei einem Festival über Ernährung auch leckeres Essen, denn der Genuss steht mit auf dem Programm.“ Alte Sorten von Nahrungsmitteln hat das Organisationsteam dabei nicht vergessen.
Das Food Filmfestival läuft heute und morgen in und an der Sputnikhalle, Am Hawerkamp 31, in Münster.
Weitere Informationen zum Festival gibt es unter: www.foodfilmfestivalms.de.
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