Im Bus- und Bahnverkehr kommt es am Freitag ab 3:00 Uhr in der Nacht erneut zu Warnstreiks. Einmal mehr hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat ihre Mitglieder aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Bei der Deutschen Bahn (DB) wird bis voraussichtlich 13:00 Uhr bundesweit kein Zug rollen. Auch die Auswirkungen auf den Busverkehr werden bei uns in Münster zu spüren sein.
Die EVG hat für Freitagvormittag (21. April) einen flächendeckenden Warnstreik angekündigt. „Dieser wird sich auf den gesamten deutschen Bahnbetrieb auswirken, da Mitarbeitende aus allen Bereichen der DB und anderer Bahnunternehmen zum Ausstand aufgerufen sind“, heißt es hierzu in einer Medienmitteilung der Deutschen Bahn. Im Regional- und S-Bahnverkehr sollen nach Ende der Streikmaßnahmen zeitnah wieder „so viele Verbindungen wie möglich nach dem regulären Fahrplan angeboten werden“. Dennoch könne es auch im Laufe des Nachmittags noch zu Beeinträchtigungen kommen. Im Fernverkehr will die Bahn ihre Fahrten ab 13:00 Uhr wieder schrittweise hochfahren. Trotzdem sei bis in die frühen Abendstunden mit bundesweiten Auswirkungen auf ICE- und IC-Züge zu rechnen. Die DB hat umfangreiche Kulanzregelungen angekündigt, Informationen hierzu gibt es unter www.bahn.de/sonderkulanz. Zudem ist unter 08000 99 66 33 eine kostenlose Streikhotline eingerichtet.
Stadtbusverkehr: Linien 2 und 4 betroffen
„Betroffen sind Fahrten von Westfalenbus, einem Partnerunternehmen der Stadtwerke, das von der Gewerkschaft bestreikt wird“, so Stadtwerke-Sprecher Florian Adler. Treffen wird es voraussichtlich ab 4:00 Uhr Fahrten auf den Linien 2 und 4. Doch auch verschiedene regionale Linien – darunter die Linie R72/R73, die in Münster als Linie 7 verkehrt – seien betroffen. Die Stadtwerke gehen davon aus, dass die Linien ab etwa 12:00 Uhr wieder planmäßig fahren. Alle anderen Linien im Stadtbusverkehr verkehren planmäßig.
EVG: Bahn muss konkret auf Forderungen eingehen
„Wir müssen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, die glauben, die Forderungen ihrer Beschäftigten ignorieren zu können und stattdessen Tarifverhandlungen nach Gutsherrenart führen wollen. Das ist nicht akzeptabel“, erklärten die beiden EVG-Tarifvorstände Cosima Ingenschay und Kristian Loroch. Konkret fordert die EVG mindestens 650 Euro mehr Lohn oder zwölf Prozent mehr bei den oberen Einkommen, bei einer Laufzeit von einem Jahr. „Wir verhandeln für die Kolleginnen von Bus und Bahn. Insofern erwarten wir, dass von der Deutschen Bahn nicht Empfehlungen an andere Gewerkschaften abgeschrieben werden, sondern konkret auf unsere Forderungen eingegangen wird. Das muss Grundlage unserer Verhandlungen am nächsten Dienstag sein“, so Loroch.
DB: Streik unnütz und unnötig
Die Bahn (DB) verurteilt den neun EVG-Streik als reine Mitgliederwerbeaktion. Er sei „unnütz und unnötig“. „Die EVG hat Maß und Mitte komplett verloren und setzt nur auf Krawall“, sagt DB-Personalvorstand Martin Seiler. „Hier wird auf dem Rücken unserer Fahrgäste der Konkurrenzkampf mit der GDL ausgetragen, das ist nicht seriös.“ Am Dienstag stehen die nächsten Verhandlungen an. Das sei „die Nagelprobe, ob die EVG wirklich Lösungen will“, so Seiler weiter. Diese Eskalation sei unverständlich „weil die DB sich bereits am Sonntag bereit erklärt hatte, mit der EVG eine Lösung zu vereinbaren, die bahnspezifisch ist und sich am enormen Volumen des Öffentlichen Dienstes orientiert.“
Diesen Vorschlag habe die EVG als Provokation zurückgewiesen. „Warum sollte das, was für die 2,5 Millionen Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes gut ist, nicht auch für 180.000 Eisenbahner:innen gut sein?“ Nach dem letzten Megastreik mit ver.di, der am 27. März den Verkehr landesweit lahmgelegt hatte, sei drei Wochen lang nichts passiert, „weil die EVG nicht bereit war, die kommende Verhandlungsrunde, wie mehrfach von der DB vorschlagen, nach vorne zu legen.“ Eine Lösung sei möglich, „aber (…) nur am Tisch.“
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