Zuhören, die Zeitung vorlesen und Aktuelles aus dem Stadtgeschehen berichten – das sind die Aufgaben der ehrenamtlichen Mitarbeiter am UKM. Aktuell besteht der Besuchsdienst aus nur wenigen Freiwilligen, doch der Bedarf ist viel größer.
„Die Ehrenamtlichen kümmern sich vor allem um Patienten, die kognitiv eingeschränkt sind – die also beispielsweise leichte Schwierigkeiten bei der Orientierung haben oder denen das Erinnern schwer fällt“, erklärt Heike Altenhövel aus der Stabsstelle Demenzsensibles Krankenhaus. Die Sozialpädagogin ist ab dem 1. Dezember für den ehrenamtlichen Besuchsdienst am UKM zuständig.
Bereits seit drei Jahren kommt auch Maggie Zicklam einmal pro Woche auf verschiedene Stationen am Uniklinikum. „Ich wollte etwas Sinnvolles tun und mich engagieren“, sagt die Bürokauffrau. „Es ist natürlich nicht immer leicht, Zeit zu finden, aber auch mit nur ein paar Stunden kann man viel bewegen“, stellt sie fest. Heute sei das Ehrenamt ein fester Bestandteil ihrer Woche. Vor dem ersten Besuch am Krankenbett wird allen neuen Freiwilligen gezeigt, wie sie den Patienten durch ihre Besuche helfen können. „Wir nehmen die Ehrenamtlichen an die Hand und bereiten sie gut auf die Aufgabe vor“, verspricht Altenhövel. In regelmäßigen Treffen können die Ehrenamtlichen dann Erfahrungen austauschen und auch besprechen, wie sie mit schwierigen Situationen umgehen. Denn auf jeden Patienten stellen sich die Ehrenamtlichen individuell ein. Das verlangt ein Gespür für die Stimmung der Menschen und Feingefühl. Für rund 100 Patienten hatte Zicklam schon ein offenes Ohr. „Mit vielen spreche ich über Aktuelles aus Münster oder die Patienten erzählen mir ihre Geschichte. Anderen lese ich vor oder wir spielen Karten“, beschreibt sie. „Besonders freuen sich Patienten, die sonst wenig oder gar keinen Besuch bekommen – beispielsweise weil die Familie zu weit entfernt wohnt.“ Am Ende erleben die ehrenamtlichen Mitarbeiter immer wieder, wie dankbar die Patienten für die Besuche sind. „Das zu spüren ist das größte Lob“, stellt die Münsteranerin fest.
Der Ehrenamtliche Besuchsdienst ist ein fester Bestandteil der Stabsstelle Demenzsensibles Krankenhaus am UKM. „Bis 2030 wird sich die Zahl der Demenzerkrankten verdoppeln“, prognostiziert Stabsstellenleiter Prof. Thomas Duning. „Mit unseren Mitarbeitern kümmern wir uns deshalb speziell um Patienten, die eine leichte Demenz als „Nebendiagnose“ mitbringen. Denn bei ihnen ist die kognitive Aktivierung sehr wichtig – also z.B. Aktuelles aus der Zeitung vorzulesen.“ Seit mehr als zwei Jahren spezialisiert sich am UKM ein multidisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegekräften und Apothekern auf die besonderen Bedürfnisse älterer, kognitiv eingeschränkter und demenzkranker Patienten. „Die Ehrenamtlichen sind bei uns fest in das Team integriert und wir legen großen Wert auf deren Rückmeldung“, so Heike Altenhövel. Wer Interesse am Ehrenamtlichen Besuchsdienst am UKM hat, kann sich bei Heike Altenhövel unter 0251- 83-41140 oder ehrenamt@ukmuenster.de melden.
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