Wenig Zeit, aber viel Interesse: Dr. Eckart von Hirschhausen liegt die Ausbildung kommender Mediziner-Generationen am Herzen. Daher hält selbst ein Abendtermin am selben Tag den Mediziner, Wissenschaftsjournalisten und Entertainer nicht davon ab, die gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises für die Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ) in Münster zu eröffnen.
Vier Tage lang, vom 20. bis 23. September, wird die Medizinische Fakultät der Universität Münster Gastgeberin für rund 650 Ausbildungsforscher sein, die sich unter dem Motto „AusBildung verwirklichen“ mit Fragen der (Aus-)Bildung junger Studierender zu kompetenten Ärztinnen und Ärzten von Morgen befassen.
„Der Vortrag Dr. von Hirschhausens trägt den Titel ‚Wieviel Persönlichkeit braucht die Medizin? Junge Ärzte zwischen Einbildung und Ausbildung‘ und bringt damit ein zentrales Thema der derzeitigen Diskussion auf den Punkt“, sagt Studiendekan Dr. Bernhard Marschall, der mit seinem Team vom Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten die Veranstaltung fast zwei Jahre lang konzipiert und vorbereitet hat.
Neben von Hirschhausen, der seine Ausführungen als „Außenansichten eines Insiders“ – so der Untertitel – verstanden wissen will, konnte Marschall weitere Prominenz für die Tagung gewinnen. Beispielsweise tritt mit Prof. Manfred Spitzer ein Psychiater und Neurowissenschaftler ans Rednerpult, dessen Bücher zur „Digitalen Demenz“ und zur Internetsucht Bestseller sind.
Hauptsächlich dreht es sich bei der vom Universitätsklinikum Münster unterstützten Tagung um die Präsentation neuester Erkenntnisse zu den Themen Aus- und Weiterbildung in den Studiengängen der Medizin, Zahnmedizin und Tiermedizin sowie in anderen Gesundheitsberufen. Über 400 wissenschaftliche Beiträge aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden für die Tagung eingereicht, die damit als die größte und wichtigste Veranstaltung dieser Art im deutschsprachigen Raum gelten kann.
Klar, dass auch eine Fachtagung der Medizin nicht ohne Münsters beliebtesten „Mediziner“ auskommen kann, auch wenn Prof. Dr. Dr. Karl-Friedrich Boerne ein Phantasieprodukt von Drehbuchautoren ist: Der Gesellschaftsabend am Donnerstag steht ganz unter dem Motto „Tatort Münster“ und wird die Teilnehmer auf den Spuren eines nicht alltäglichen „Falles“ in den münsterschen Zoo (ent-)führen. Auch hier sind Kontakte und interessante Gespräche unter möglichst vielen Teilnehmern das erklärte Ziel des Organisationsteams.
Die Tagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung findet jährlich in wechselnden Orten in Deutschland, Österreich oder der Schweiz statt. In Münster kooperiert die GMA mit dem Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin. Das nächste Treffen wird 2018 in Wien stattfinden.
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