Diözesanrat will Veränderungen im Bistum Richtungsweisende Empfehlungen für Zukunft

Das Bistum Münster spricht von einer „historischen Sitzung“, in der richtungsweisende Empfehlungen entwickelt wurden. (Archivbild: Thomas Hölscher)
Das Bistum Münster spricht von einer „historischen Sitzung“, in der richtungsweisende Empfehlungen entwickelt wurden. (Archivbild: Thomas Hölscher)

Der Diözesanrat des Bistums Münster hat wegweisende Empfehlungen für die zukünftige Ausrichtung der katholischen Kirche in der Region ausgesprochen. Dabei wurden diverse Maßnahmen zur Anpassung an die sich verändernden Bedürfnisse der Seelsorge erörtert.

Unter anderem wurden vielfältigere Leitungsstrukturen in Pfarreien und Pastoralen Räumen diskutiert sowie eine Reduzierung kirchlicher Gebäude vorgeschlagen. Die Empfehlungen, die in den letzten anderthalb Jahren von 14 Themengruppen erarbeitet wurden, orientieren sich an den aktuellen Herausforderungen und wurden von rund 140 Haupt- und Ehrenamtlichen erarbeitet. Bischof Dr. Felix Genn betonte den dringenden Bedarf an Veränderungen angesichts des „massiven Wandels und Umbruchs“, dem die Kirche gegenüberstehe. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die umfassende Umstrukturierung mit dem Engagement der Gemeinschaft gelingen könne.

Neue Leitungsmodelle

Eine der zentralen Empfehlungen betrifft neue Leitungsmodelle für Pfarreien und Pastoralräume, die nicht ausschließlich auf Priester fokussiert sind. Hierzu soll ein Diözesanstatut verabschiedet werden, um Teams die Leitung von Pfarreien zu ermöglichen. Zudem soll eine zeitliche Begrenzung der Leitung und eine Vermeidung von Klerikalismus gewährleistet werden. Weiterhin wurde vorgeschlagen, die Trägerschaft der katholischen Kindertageseinrichtungen in neuen Kirchengemeindeverbänden auf Ebene des Stadtdekanats und der Kreisdekanate zu bündeln, um so eine effizientere Verwaltung zu ermöglichen. Gleichzeitig sollen diese Einrichtungen integraler Bestandteil der Pastoral bleiben.

Vielfalt ermöglichen

Um die Qualität der Seelsorge zu verbessern, sollen neue Kriterien entwickelt werden, die auch die Immobilienentwicklung beeinflussen. Zudem wird vorgeschlagen, weniger Seelsorgerinnen und Seelsorger in den territorialen Arbeitsbereichen einzusetzen und stattdessen vermehrt in Einrichtungen wie Schulen oder Krankenhäusern tätig zu sein. Des Weiteren wurde diskutiert, wie gottesdienstliche Feiern im Bistum Münster gestaltet werden sollen. Es soll eine Vielfalt an Formen ermöglicht werden, darunter auch Feiern, die von Laien geleitet werden. Derzeitige pastorale Notwendigkeiten wie die Kindertaufe durch Laien sollen jedoch vorerst unverändert bleiben.

Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp informierte abschließend, dass die Empfehlungen nun von der Steuerungsgruppe des Prozesses überprüft und dem Bischof zur Entscheidung vorgelegt werden. Es stehe noch viel Arbeit bevor, jedoch seien bereits wichtige Schritte in Richtung Zukunft der katholischen Kirche im Bistum Münster unternommen worden.

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