Am Clemenshospital wurde jetzt das erste Mesotheliom-Zentrum der Region gegründet, um die Behandlung von Betroffenen optimal zu planen und umzusetzen.
Bis in die 1970er Jahre des letzten Jahrhunderts galt Asbest als „Wunderfaser“. Als zunehmend deutlicher wurde, dass der Umgang mit Asbest zu Krebs führen kann, erfolgte nach und nach das Verbot dieses Werkstoffs. Schon früh stellte sich heraus, dass die mikroskopisch kleinen Fasern, die vom Körper nicht abgebaut werden, Lungenkrebs verursachen können. Jahre später zeigte sich ein weiteres, noch schwerwiegenderes Problem, die Entstehung sogenannter Mesotheliome, einer besonders aggressiven Krebsart, die hauptsächlich das Brustfell betrifft.
„Wir befinden uns jetzt am Höchstpunkt der Mesotheliom-Fälle in Deutschland. Zwischen dem Einatmen der Fasern und dem Ausbruch der Krankheit liegen zwischen 15 und 50 Jahren, daher die aktuell auftretende Häufung der Fälle trotz des Herstellungsverbots“, wie Priv.-Doz. Dr. Jan Groetzner, Oberarzt der Klinik für Thoraxchirurgie des Clemenshospitals und einer der Gründer des Mesotheliom-Zentrums, erläutert. Grund für diese lange Zeitspanne ist das langsame „Ausschleusen“ der Fasern durch das Lungengewebe. Erst wenn sich diese außerhalb der Lunge befinden, können sie im Brustfell die gefürchteten Tumoren hervorrufen. Mit einem Ende des Auftretens von Mesotheliomen durch Asbest rechnet der Experte um das Jahr 2060.
Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung und die Deutsche Krebsgesellschaft haben sich gemeinsam für die Gründung eines Mesotheliom-Zentrums eingesetzt. Grundvoraussetzung hierfür ist ein bereits bestehendes, zertifiziertes Lungenkrebszentrum wie das des Clemenshospitals. Das neue Mesotheliom-Zentrum steht unter der Leitung des Chefarztes der Klinik für Thorax-Chirurgie, Prof. Dr. Peter Feindt, weitere Kooperationspartner sind die Kliniken für Radiologie, Strahlentherapie, Onkologie und Lungenheilkunde sowie das Institut für Pathologie am Clemenshospital.
- Christlich-jüdisches Osterprogramm im WBT Wolfgang Borchert Theater feiert Ostern mit zwei Stücken aus dem christlich-jüdischen Kontext: „Die zwei Päpste“ von Anthony McCarten und „Hiob“ nach Joseph Roth - 26. März 2024
- „Simulationskrankenhaus“ am UKM Interprofessionelle Trainings für angehende Pflegefachpersonen und Medizinstudierende - 23. März 2024
- Halli-Galli in den Osterferien 2024 Spiel, Sport und gute Laune in der Sporthalle Ost für Kinder zwischen sechs und 13 Jahren / Anmeldungen nicht erforderlich - 16. März 2024