DGB ruft am 1. Mai zur Demonstration auf Der 1. Mai in Münster beginnt mit einer Demonstration um 11 Uhr am Hafenplatz / Kundgebung mit Familienfest ab 12 Uhr auf dem Stubengassenplatz

DGB-Stadtverbandsvorsitzende Pia Dilling und der stellvertretende Stadtverbandsvorsitzenden Carsten Peters rufen zum 1. Mai in Münster auf. (Foto: DGB Stadtverband Münster)

Unter dem Motto „Mach dich stark mit uns!“ ruft der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Münster zur traditionellen Kundgebung zum 1. Mai auf. Im Fokus stehen dabei Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen, fairen Löhnen, sozialer Gerechtigkeit und dem Schutz der Demokratie.

„Noch nie war es so wichtig, für die Rechte der Arbeitnehmer*innen auf die Straße zu gehen“, betont Pia Dilling, Vorsitzende des DGB-Stadtverbands. „Gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne sind der Schlüssel, um ausreichend Fachkräfte zu gewinnen, die unsere Schulen mit Leben füllen, Kranke pflegen und versorgen, unsere Brücken sanieren und den klimagerechten Umbau des Landes voranbringen. Immer mehr Arbeitgeber stehlen sich aus der Verantwortung und sorgen nicht für faire Löhne. Wir fordern deshalb einen nationalen Aktionsplan zur Stärkung der Tarifbindung und ein Bundestariftreuegesetz, damit wieder mehr Beschäftigte von starken Tarifverträgen profitieren und endlich mehr Lohn bekommen. Wir fordern außerdem einen armutsfesten Mindestlohn als untere Haltelinie.“

„Das ständige Nach-unten-Treten muss aufhören!“

Auch Carsten Peters vom DGB-Stadtverbandsvorstand unterstreicht die Bedeutung gewerkschaftlicher Errungenschaften: „Den Acht-Stunden-Tag, die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, stabile Renten und einen starken Sozialstaat haben wir Gewerkschaften solidarisch erkämpft, und wir werden diese Errungenschaften verteidigen! Faire Arbeitszeiten, die zum Leben passen, sind für uns nicht verhandelbar. Wer krank ist, muss sich auskurieren können. Die Beschäftigten haben eine gute und sichere Rente verdient. Das Rentenniveau muss bei 48 Prozent stabilisiert und langfristig erhöht werden. Die Angriffe auf den Sozialstaat weisen wir zurück – das ständige Nach-unten-Treten gegen Bürgergeldbeziehende und Geflüchtete muss aufhören!“

Der DGB fordert umfassende Steuerreformen

Darüber hinaus fordert der DGB umfassende Steuerreformen. Dilling erklärt: „Wir stehen für ein gerechtes Steuersystem. Die Beschäftigten, die für ihr Geld arbeiten, dürfen nicht höher besteuert werden als diejenigen, die ihr Geld nur für sich arbeiten lassen. Nach Jahrzehnten wachsender Vermögen ist eine angemessene und gerechte Beteiligung von Spitzenverdienern überfällig. Es ist höchste Zeit, die Vermögensteuer wieder einzuführen und eine Erbschaftsteuer ohne Sonderregelungen für reiche Unternehmenserben auf den Weg zu bringen. Reiche und Superreiche müssen ihren fairen Beitrag leisten, um den Haushalt zukunftsfest zu gestalten und die Daseinsvorsorge zu sichern.“

„Für Demokratie und Solidarität – gegen Rechts!“

Peters weist auf die gesellschaftliche Dimension des 1. Mai hin: „Der traditionelle Tag der Gewerkschaften und Arbeitnehmer*innen ist auch ein Kampftag für Demokratie und Solidarität. Wir müssen in diesen Tagen die Demokratie stärken, die derzeit von Rechts angegriffen wird. Unsere Aktionen richten sich gegen den zunehmenden Rechtsruck in Deutschland und Europa – keinen Platz für Rassismus, Antisemitismus und soziale Ausgrenzung! Der 1. Mai ist auch der Tag der internationalen Solidarität.“

In Münster startet der 1. Mai mit einer Demonstration um 11 Uhr am Hafenplatz. Der Zug führt durch das Hansaviertel und die Innenstadt zum Stubengassenplatz, wo ab 12 Uhr die Kundgebung mit Familienfest beginnt. Hauptrednerin ist Ayla Celik, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Für die musikalische Begleitung sorgt NaDuMusik.

Zum Abschluss ruft der DGB dazu auf, gemeinsam ein Zeichen zu setzen: für Investitionen in Bildung, Infrastruktur, sozialen Zusammenhalt und eine starke Demokratie. „Kommt mit uns am Tag der Arbeit auf die Straße und macht euch stark für eine friedliche und gerechte Zukunft in Deutschland, Europa und der Welt“, so der Appell der Gewerkschaft.

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