Theater und Diskussion gehen in der Reihe Dialoge zum Frieden am Montag, 7. Oktober, um 20 Uhr im Rathausfestsaal eine spannende Verbindung ein. Den Stoff dazu gibt „Der Ordner“, ein Stück gegen das Vergessen auf Grundlage eines Originaldokuments.
„Der Ordner“ hat emotionale Sprengkraft. Enkelin Stephanie erhält von ihrer Großmutter eine Kladde mit den Prozessunterlagen ihres Großvaters Walter Pohl, der aufgrund seiner Mittäterschaft im Nazi-Regime des Mordes angeklagt und freigesprochen wurde. Bei der Lektüre trifft sie auf den sehr lebendigen Geist ihres Großvaters und konfrontiert ihn mit nie gestellten Fragen. Die privaten Erinnerungen bekommen eine allgemeine Dimension und münden in eine Diskussion über Geschichte, Verantwortung und die Diskursfähigkeit unserer Gesellschaft.
Die Inszenierung des Theaterstücks „Der Ordner“ von Carola von Seckendorf durch das „Theater FreiFrau“ mit Cornelia Kupferschmid, Hannes Demming und Stephanie Borgert wirft viele Fragen auf: Prägen uns die Taten oder Untaten unserer Großväter? Beeinflussen sie uns noch heute und machen uns schuldig? Dürfen wir solche „Ordner“ jemals schließen?
Eine Diskussionsrunde, moderiert von WDR-Journalistin Gisela Steinhauer, sucht nach Antworten. Zu Gast sind die Polizeihistorikerin Prof. Dr. Sabine Mecking, die Diplompsychologin Prof. Dr. Heide Glaesmer sowie die Unternehmerin und Wirtschaftskolumnistin der Frankfurter Rundschau, Stephanie Borgert. Sie spielt sich im Theaterstück selbst.
Der Eintritt ist frei, es ist eine Anmeldung erforderlich unter dialoge-zum-frieden@stadt-muenster.de
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