Das Fahrradlicht, das das Handy auflädt Elektrotechnik-Studenten der FH Münster entwickeln eine leistungsstarke Lampe mit integrierter Powerbank

Das Fahrradlicht verfügt über einen USB-Port, über den sich das Smartphone aufladen lässt. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Das Fahrradlicht verfügt über einen USB-Port, über den sich das Smartphone aufladen lässt. (Foto: FH Münster / Pressestelle)

Wer viel mit dem Fahrrad unterwegs ist und Apps zum Navigieren nutzt, kennt das Problem: Der Akku des Smartphones ist schneller leer. Doch es gibt Hilfe für alle Leezenliebhaber: das multifunktionale Fahrradlicht von Marius Oskamp und Tim Herding. Darin ist eine Powerbank integriert, und wer kräftig in die Pedale tritt, lädt diese mit der eigenen Strampelkraft auf – und sie wiederum das Smartphone während der Tour. Entstanden ist der besondere Fahrradscheinwerfer der beiden Elektrotechnik-Studenten an der FH Münster im Master-Projekt bei Prof. Dr. Tilman Sanders.

„Während der Fahrt können wir den integrierten Lithium-Ionen-Akku laden, weil ein Spannungswandler in der Lampe die Dynamospannung verarbeitet“, erklärt Oskamp. „Über diesen Akku kann man dann auch sein Telefon mit dem entsprechenden Kabel laden, wenn man es an den USB-Port anschließt.“ Das Handy selbst lässt sich dann zum Beispiel wie ein Tacho an den Lenker klemmen. Und nicht nur das: Der Akku sorgt auch dafür, dass die Lampe genug Power hat, um besonders hell zu strahlen – so hell, dass Fahrradfahrer wie bei einem Auto-Fernlicht einen dunklen Weg im Wald komplett ausleuchten können. Das haben die beiden auch selbst nachts getestet, und dabei auf die gesetzliche Lichtverteilung geachtet. „Insgesamt verfügt unser Fahrradlicht über zwei Lampen mit zwei Linsen, so lassen sich leicht verschiedene Helligkeitsstufen einstellen“, erklärt Herding.

Das Fahrradlicht verfügt über einen USB-Port, über den sich das Smartphone aufladen lässt. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Das Fahrradlicht verfügt über einen USB-Port, über den sich das Smartphone aufladen lässt. (Foto: FH Münster / Pressestelle)

Das Ganze gibt’s in einem schwarz ummantelten, handlichen Licht, das nicht mal so groß wie eine Kaffeetasse ist. Aber das war nicht von Anfang an so. „Unser erster Prototyp war ein großer, klotziger Metallkasten“, erzählt Oskamp grinsend. Mittlerweile stammt das Gehäuse des Lichts, an dem er und Herding zwei Semester gearbeitet haben, aus dem 3-D-Drucker des Fachbereichs Elektrotechnik und Informatik. „Dafür brauchten wir das Wissen aus dem ganzen Studium. Wir mussten uns mit Leistungselektronik, dem Prozessor – also der Leistungsanpassung und der Spannungsauswahl – beschäftigen, und auch mit der Programmierung und Regelung. Schon cool, dass es jetzt tatsächlich funktioniert!“

Praktischerweise lässt sich das Fahrradlicht auch noch abnehmen und als Taschenlampe verwenden. Und Ideen, was sie am multifunktionalen Fahrradlicht – die zwei Studenten haben es „Mufali“ getauft – verbessern könnten, stehen bereits im Raum: Das Gehäuse müsste noch stoßfester und wasserdichter werden, ein Beschleunigungssensor für die Helligkeitsanpassung wäre nett, und natürlich, das Fahrradlicht straßenverkehrstechnisch abzunehmen.

Dass ihre Erfindung aber mal auf den Markt kommen könnte, das glauben Herding und Oskamp nicht. „In einem anderen Kurs haben wir dazu einen Businessplan erstellt und ein bisschen herumgerechnet, allein die Hardware kostet schon mehr als 140 Euro“, erklärt Herding. Somit wäre das multifunktionale Fahrradlicht ein echtes Nischenprodukt. Trotzdem: Am Tandem von Oskamp macht es sich gut, leuchtet durch Regentage und lädt zuverlässig das Smartphone auf.

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