Corona: Zahl der Infektionen steigt weiter

(Foto: AngelLodeco / stock.adobe.com)
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Deutlicher Anstieg von Neuinfektionen mit dem Coronavirus: Aufgrund der erhöhten Infektionszahl innerhalb einer münsterschen Großfamilie ergreift die Stadt nun restriktive Maßnahmen in deren Umfeld. Die mit Corona infizierten Familienmitglieder, die in verschiedenen Häusern bzw. Straßen im Stadtteil Angelmodde wohnen, wie auch enge Kontaktpersonen werden zur Quarantäne verpflichtet, die Isolation der Familienmitglieder mit Unterstützung des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) engmaschig kontrolliert und durchgesetzt.

Weitere Tests werden folgen. Infektionsketten zu Personen, mit denen die Infizierten in Kontakt standen, werden in diesen wie auch in allen anderen Ansteckungsfällen von den „Containment-Scouts“ des Gesundheitsamtes intensiv nachverfolgt. So sollen durch Quarantäne-Anordnungen weitere Infektionen verhindert werden. Wegen vier betroffener Kinder hat das Gesundheitsamt mit zwei benachbarten Schulen abgeklärt, dass dort keine weiteren Maßnahmen erforderlich sind.

Im Zuge des Verfahrens wird jedoch der Spielplatz „Middelkamp“ kurzfristig gesperrt. In den vergangenen Tagen hatten sich hier laut Beschwerden mehrere Angehörige der betroffenen Familie dauerhaft aufgehalten, ohne den erforderlichen Abstandsregeln zu entsprechen.

Wolfgang Heuer, Leiter des Corona-Krisenstabs, dazu: „Wir beobachten die Situation hier sehr genau und ergreifen alle notwendigen Maßnahmen. Die Corona-Regeln gelten für alle gleich, da besteht kein Diskussionsbedarf.“ Heuer weist auf die fortbestehende Ansteckungsgefahr hin und die Verhaltensweisen, die dagegen helfen: „Abstand halten, Hände waschen, Mund-Nase-Bedeckung tragen und die Kontakte möglichst gering halten.“

Die Gesamtzahl labordiagnostisch bestätigter Corona-Fälle im Stadtgebiet liegt derweil mit Stand 14.5. bei 668, also um 19 Fälle höher als noch am Vortag. Davon sind 617 Patienten wieder genesen. Somit gelten aktuell wieder 38 Münsteranerinnen und Münsteraner als betroffen. 13 Personen, die mit dem Coronavirus infiziert waren, sind verstorben.

Die Krankenhäuser behandeln zurzeit 13 Corona-Patienten, davon zehn auf Intensivstationen. Aktuell müssen sechs Personen beatmet werden. Am 14.5. um 15 Uhr waren auf den Intensivstationen der Stadt 49 Betten frei.

Am Montag nahm der kommunale Ordnungsdienst (KOD) in Münster 61 Kontrollen vor, dabei wurden 15 Verstöße gegen die Anti-Corona-Vorgaben festgestellt.

2 Kommentare

  1. Diese ganzen Werte und Zahlen sind doch absolut wertlos. Da werden R0-Werte bis auf 2 Stellen hinter dem Komma berechnet – OHNE Kenntnis der Dunkelziffer. Da werden Länder verglichen – OHNE zu wissen wie die testen, wieviel und wen UND ungeachtet der Größe, Demografie etc.
    Da werden uns täglich die großen 3 präsentiert (Infizierte, Tote, Genesene) OHNE Bezugszahlen zu nennen. Beispiel:
    Wenn ich heute 1000 Leute teste und 500 Positive dabei habe und morgen 2000 und 700 Positive dann bekommen wir nur: 200 mehr Infizierte, obwohl es eigentlich im Verhältnis deutlich weniger wären als am Vortag.
    Trotz Aussagen von Herrn Spahn „jeder könnte sich testen lassen“ (hört sich fast wie Trump an) ist es enorm schwer einen solchen zu bekommen. Ich kenne genug Leute, die leichte Symptome während der letzten Wochen hatten. Auf Anfrage beim Arzt hieß es nur: Daheim bleiben und abwarten!
    Und… Wer lässt sich denn freiwillig bei leichten Symptomen testen und geht dann nach dem ganzen Mist für 2 Wochen in Quarantäne wegen z.B. Schnupfen? Die Dunkelziffer dürfte also enorm hoch sein. Wir wissen einfach nicht, ob es 22, 220 oder 22.000 Infizierte bei uns sind. Dementsprechend sind auch Obergrenzen totaler Quatsch. Und Abstand geht halt auch kaum. Ich habe es in den letzten Wochen trotz gutem Willen nicht geschafft das dauernd einzuhalten – woran hauptsächlich Supermärkte schuld sind nzw. deren Mitarbeiter. Die räumen gnadenlos ein, egal ob da ein Omaken oder sonstwer steht. Bei uns hier im Markt natürlich alle OHNE Mundschutz.

    1. Glauben Sie mir, wenn es einen Corona-Ausbruch in Ihrer Familie gibt, werden Sie es bald merken. Selbst wenn 20% keine Symtome haben, werden wenigstens 2 von 10 in Ihrem Umfeld so schwer erkranken, dass es klar ist, woran Sie sind. Ich habe das Virus überstanden und weiß, wovon ich spreche. Ich gebe Ihnen Recht, dsss es schöner wäre, wenn die Hausärzte auch einmal ohne diesen Katastraphenalarm abzuwarten prophylaktisch testen würden. Aber umgekehrt glaube ich nicht, dass unsere Zahlen völlig wertlos sind: Auch wenn sie nur den harten Kern der Infizierten zeigen, kann man aus ihnen doch auf die weiteren „Schalen“ derjenigen mit weniger oder keinen Symptomen hochrechnen.

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