Unbekannte haben in der vergangenen Nacht in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft in Hiltrup Brandsätze gezündet. Die Polizei sucht nach Zeugen.
In den Morgenstunden nahmen Handwerker gegen 7:00 Uhr in dem Gebäude an der Westfalenstraße in Münster-Hiltrup Brandgeruch wahr und verständigten Polizei und Feuerwehr. Vor Ort entdeckten die Einsatzkräfte an dem zweigeschossigen und unbewohnten Gebäude mehrere eingeschlagene Scheiben und Türen. Aus dem Inneren des Gebäudes drang Rauch nach außen wie es in einer Presseerklärung heißt. Erste Ermittlungen vor Ort ergaben, dass sich unbekannte Täter in der Nacht gewaltsam Zutritt zu dem Gebäude verschafft hatten. Danach zündeten sie in beiden Etagen Brandsätze, um Feuer zu legen.
„Die zweigeschossige Flüchtlingsunterkunft sollte zum 1. Juni bezogen werden“, sagte Oberstaatsanwalt Martin Botzenhardt. „Da wir als Motiv für die Tat einen fremdenfeindlichen Hintergrund nicht ausschließen können, hat der Staatsschutz des Polizeipräsidiums Münster die Ermittlungen übernommen.“
Hinweise zu den Tätern nimmt die Polizei Münster unter der Telefonnummer 0251 275-0 entgegen.
„Münster ist und bleibt offene Stadt. Flüchtlinge sind hier willkommen“, erklärte Oberbürgermeister Markus Lewe am Mittag und verurteilte fremdenfeindlichen Vorfall scharf: „Die Stadtgesellschaft hat in der Vergangenheit eine vorbildliche Willkommenskultur gelebt. Sie wird sich nicht von Brandstiftern auseinander dividieren lassen.“
Sozialdezernentin Cornelia Wilkens und Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer machten sich vor Ort ein Bild von dem Schaden. Das betroffene Gebäude sollte im Juni an die Stadt Münster übergeben werden. Wie lange sich die Fertigstellung verzögert, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Das Haus wird Platz für 50 Flüchtlinge bieten und im Auftrag der Stadt vom DRK betrieben werden.
Am 10. Mai, um 18.30 Uhr soll in der Stadthalle an der Westfalenstraße eine Informationsveranstaltung zur Flüchtlingssituation in Hiltrup mit Oberbürgermeister Lewe stattfinden. „Viele Bürger engagieren sich in Hiltrup ehrenamtlich, um die Zuflucht suchenden Menschen willkommen zu heißen und sie in ihrem neuen Alltag zu unterstützen. Gleichzeitig bestehen aber auch Sorgen und Ängste in der Bevölkerung: Wie wird sich der Zuzug von Flüchtlingen auf den Stadtteil, die Kindertageseinrichtungen und die Schulen auswirken?“ heißt es in der Einladung. Zusammen mit dem Oberbürgermeister werden Bezirksbürgermeister Joachim Schmidt, Fachleute aus der Stadtverwaltung, von der Polizei und anderen Kooperationspartnern für Fragen und Anregungen zur Verfügung stehen.
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Die AfD und ihr Umfeld wird jetzt wahrscheinlich sagen: „bedauerliche Einzelfälle“.