Bessere Patientenversorgung durch digitale Notfalldaten

Noch gibt es ihn nicht digital: Der Leiter der Stabsstelle Telemedizin am UKM, Dr. Christian Juhra (4. v. l.) übergab am Freitag symbolisch einen ausgedruckten Notfalldatensatz an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (3. v.l.). (Foto: Marschalkowski)

Die Verbesserung der Notfallversorgung durch das Speichern eines Notfalldatensatzes auf der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) war eines der Themen, das am vergangenen Freitag beim Besuch von Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe am UKM auf der Agenda stand.

Wie lassen sich Notfalldaten möglichst leicht erfassen? In einem Modellprojekt „Notfalldaten-Management-Sprint“ (NFDM-Sprint) haben das die gematik (Gesellschaft für Telematikanwendungen auf der Gesundheitskarte mbH), die Bundesärztekammer und die Stabsstelle Telemedizin am UKM getestet. Dazu hatten insgesamt 31 niedergelassene Ärzte aus dem Münsterland zusammen mit Kollegen vom UKM rund 2.600 Notfalldatensätze (NFD) angelegt. Die Patienten erhielten ihren Ausdruck eines NFD, der in einer Notfallsituation vorgelegt werden kann.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sagte bei der Vorstellung der Daten: „Mit dem E-Health-Gesetz machen wir Tempo, damit der Nutzen der Digitalisierung den Patientinnen und Patienten noch stärker zugutekommt. Dass künftig Notfalldaten auf der elektronischen Gesundheitskarte gespeichert werden, kann im Ernstfall Leben retten. Klar ist: Die Sicherheit der persönlichen Gesundheitsdaten steht immer an erster Stelle.“

Der Minister ließ sich hinter den Kulissen noch über weitere Projekte am UKM informieren. So stellte der Direktor des Instituts für Medizinische Informatik am UKM, Prof. Martin Dugas, ihm einen Mobilen Patientenfragebogen (MoPAT) vor, der Patientenangaben durch standardisierte Fragebögen per App auf einem Tablet erfasst und direkt in die elektronische Patientenakte einbindet.  Die Software wird aktuell nicht nur in Münster sondern auch in weiteren Ländern erprobt und soll als internationales Messinstrument etabliert werden.

Auch die Experten der Hygiene nutzten die Gelegenheit, mit dem Minister ins Gespräch zu kommen. Der Dekan der Medizinischen Fakultät und derzeitiger Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie , Prof. Mathias Herrmann, warb gegenüber dem Minister für die Stärkung des Fachgebiets Hygiene bei der Ausbildung von Ärzten. Prof. Alexander Mellmann, leitender Krankenhaushygieniker des UKM, stellte dem Minister außerdem ein künftig bundesweit einsetzbares DNA-basiertes Typisierungsverfahren für multiresistente Erreger vor. Damit könnte die Verbreitung dieser Erreger künftig schneller und effektiver bekämpft werden.

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