Seit 2015 schickt die Westfalen AG Auszubildende zum Lernen in Betriebe in Irland und England. Dafür wurde das Münsteraner Unternehmen gestern stellvertretend für Ausbildungsbetriebe in Münster, die ihren Nachwuchskräften einen Auslandsaufenthalt ermöglichen, von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen ausgezeichnet. Die Ehrung erfolgte anlässlich der „Europäischen Woche der Berufsbildung“ vom 14. bis 18. Oktober.
Jeannine Budelmann, Mitglied der Vollversammlung und des Berufsbildungsausschusses der IHK Nord Westfalen, beglückwünschte Ausbilderin Lena Hellmich von der Westfalen AG zu der Entscheidung, Nachwuchskräften einen Arbeitsaufenthalt im Ausland zu ermöglichen. „Damit ist die Westfalen AG Vorbild für andere Betriebe“, sagte Budelmann. Die Geschäftsführerin der Budelmann Elektronik GmbH in Münster verwies auf die Vorteile von Auslandsaufenthalten: „Unternehmen werten damit ihre betriebliche Ausbildung auf. Sie steigern ihre Attraktivität als Arbeitgeber.“ Sie könnten damit werben und sich Vorteile sichern im Wettstreit um gute Schulabgänger. Budelmann betonte zudem, dass Azubis im Ausland als „Botschafter der betrieblichen Aus- und Weiterbildung für den Standort Deutschland werben“.
Hellmich nannte weitere Vorteile: „Betriebe profitieren von Fremdsprachenkenntnissen und interkulturellen Kompetenzen ihrer jungen Nachwuchskräfte. Die Azubis kehren selbstständiger und flexibler in den Heimatbetrieb zurück.“
Die Westfalen AG ist als Technologieunternehmen der Energiewirtschaft mit insgesamt 23 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften in Deutschland, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Polen, der Schweiz und Tschechien tätig. Das im Jahre 1923 gegründete Familienunternehmen mit über 20 Produktionsstandorten in Europa hat seinen Hauptsitz in Münster. Die Geschäftsfelder sind Gase, Energieversorgung und Tankstellen.
Unternehmen, die Auszubildende und junge Fachkräfte im Ausland weiterqualifizieren wollen, können sich an die IHK Nord Westfalen wenden. Die IHK vermittelt Praktikumsplätze sowie Unterkünfte und hilft bei der Nutzung von Fördergeldern und Klärung von Formalitäten. Damit verfolgt sie gemeinsam mit Bundestag und nordrhein-westfälischer Landesregierung das Ziel, den Anteil der jungen Fachkräfte, die in der Ausbildung ein Auslandspraktikum absolvieren, bis 2020 auf zehn Prozent zu erhöhen. Derzeit liegt die Quote bei knapp sechs Prozent.
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Massiver Unfug, dass azubis ins Ausland müssen. Mal wieder so ein typischer IHK Einfall. Dieser lobbyverein gehört abgeschafft. Was soll das irgendwelche unternehmen mit einer „Ehrung“ zu versehen. Interessiert keine sau.