Ausstellungsprojekt „Frieden“ öffnet heute

Die Macher und Initiatoren (v.l.): Dr. Norbert Köster (Bistum Münster), Prof. Dr. Markus Müller, (Picasso-Museum), Matthias Löb (LWL), OB Markus Lewe, Dr. Hermann Arnhold (LWL-Museums für Kunst und Kultur), Dr. Uwe Koch (Sparkasse Münsterland Ost) und Michael Quante. (Foto: Bischöfliche Pressestelle /Anke Lucht)

Eine Ausstellung kann jeder – Münster hat ab heute gleich fünf davon, zu finden an vier verschiedenen Standorten und von mehr als 50 unterschiedlichen Fachleuten konzipiert. Alle befassen sich auf ihre eigene Art und Weise mit dem Thema Frieden und sind am heutigen Samstag bis in die Abendstunden größtenteils kostenfrei zugänglich. Zu sehen ist die Mammutausstellung danach noch bis zum 2. September.

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur, das Kunstmuseum Pablo Picasso, das Archäologische Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität, das Stadtmuseum Münster und das das Bistum Münster, das mit seiner Ausstellung ebenfalls im LWL-Museum zu Gast ist, beleuchten das Thema Frieden aus kunst- und kulturhistorischer, stadtgeschichtlicher und christlicher Perspektive.

Ein Anliegen der Ausstellungskooperation ist es, die vielen Facetten des uralten Themas und seine Bedeutung für uns heute deutlich zu machen. Das gelingt eindrucksvoll. Ein Rundgang ist abwechslungsreich und spannend. Er lädt dazu ein, sich selbst Gedanken über Krieg und Frieden zu machen. Denn die Sehnsucht nach Frieden begleitet uns schon seit Urzeiten, doch gelingt es der Menschheit bis heute nicht, Weltfrieden dauerhaft möglich zu machen. Warum ist das eigentlich so?

Gerard ter Borch, Beschwörung des Spanisch- Niederländischen Friedens am 15. Mai 1648 (The National Gallery, London. Presented by Sir Richard Wallace, 1871)

Dabei ist Frieden schon in der Antike ein großes Thema, wie der Rundgang durch das Archäologische Museum beweist. Es wirft Schlaglichter auf die Bedeutung des Friedens in der griechischen und römischen Antike. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt Werke namhafter Künstler von der Barockzeit bis heute. Berühmte Künstler wie Rubens, Delacroix, Lehmbruck, Dix oder Kollwitz zeigen ihr individuelles Ideal einer friedlichen Welt. Die Ausstellung macht auch Symbole und Metaphern des Friedens und deren Wandel deutlich.

Im Stadtmuseum lässt sich daran anschließend noch tiefer in ein Kapitel der Münsteraner Geschichte eintauchen. Die Ausstellungsmacher zeigen, wie nach 1648 mit dem Erbe des Westfälischen Friedens umgegangen wurde – man war überraschenderweise nicht immer so stolz auf den Friedensschluss wie heute.

Käthe Kollwitz, Nie wieder Krieg!, 1924. (Staatliche Museen zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Kunstbibliothek Sammlung Grafikdesign |bpk| Dietmar Katz)

Was Frieden konkret für Christen im Laufe der Jahrhunderte bedeutete, lässt sich bei einem Rundgang durch die ebenfalls im LWL-Museum beheimateten Ausstellung des Bistums Münster herausfinden. Frieden ist heute ein zentrales Element des Christentums, aber das ist nicht widerspruchsfrei: Wie war das noch mit den Kreuzzügen, mit den Ketzerverfolgungen und dem Umgang mit anderen Konfessionen und Glaubensrichtungen? Auch hierzu nimmt die Ausstellung kritisch Stellung. Im Picasso-Museum zeigen rund 60 Werke, wie der Künstler sich dem Thema näherte und auf welche Weise er die Friedensbewegung unterstützte.

Das Thema Frieden ist komplex. Auch fünf Ausstellungen können es darum nicht gänzlich umfassen, aber sie können zum Nachdenken anregen. Und das ist für die leicht zerbrechliche Friedensidee schon eine ganze Menge.

Die Ausstellungen lassen sich einzeln besuchen und verstehen. Es gibt aber auch ein Kombiticket zum Preis von 25 €, das den Eintritt zu allen beteiligten Ausstellungen auch an verschiedenen Tagen erlaubt.

Mehr Infos auf der Seite des Kooperationsprojektes: www.frieden-europa.de

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