Genn: „Thema nicht aufschieben!“ Bischofsgruft nach Missbrauchsstudie weiter geschlossen / Bischof Genn bittet um Vorschläge, um auf Verfehlungen früherer Bischöfe hinzuweisen

Die Bischofsgruft im Dom ist bis auf Weiteres geschlossen. (Foto: Bischöfliche Pressestelle)
Die Bischofsgruft im Dom ist bis auf Weiteres geschlossen. (Foto: Bischöfliche Pressestelle)

Im Juni hatte ein Team aus Wissenschaftlern der WWU die Studie zum sexuellen Missbrauch im Bistum Münster veröffentlicht. Diese hatte auch den ehemaligen Bischöfen von Münster Reinhard Lettmann, Heinrich Tenhumberg und Michael Keller schwere Fehler im Umgang mit sexuellem Missbrauch nachgewiesen. Beide sind in der Bischofsgruft im St.-Paulus-Dom beigesetzt. Nach der Veröffentlichung wurde sie bis auf Weiteres geschlossen.

Bischof Dr. Felix Genn hatte angekündigt, gemeinsam mit Betroffenen sexuellen Missbrauchs nach Wegen zu suchen, wie im Umfeld der Gruft auf eine gute und angemessene Form auf die Verfehlungen der Bischöfe hingewiesen und an die Betroffenen erinnert werden kann. Auch am Domherrenfriedhof des St.-Paulus-Doms, wo mit den Weihbischöfen Josef Voß und Laurenz Böggering zwei Verantwortungsträger beigesetzt sind, die sexuellen Missbrauch ebenfalls vertuscht haben, sollen Hinweise erfolgen.

Wie das Bistum am Freitag mitteilte, hat Genn mittlerweile mit den Betroffenen gesprochen und darum gebeten, Vorschläge für diese Thematik einzureichen. Im vierten Quartal dieses Jahres sollen diese dann unter Beteiligung von Betroffenen diskutiert und Entscheidungen getroffen werden. Das genaue Vorgehen solle dazu mit Betroffenen und dem Domkapitel abgestimmt werden, heißt es weiter.

„Mir ist wichtig, dieses Thema nicht aufzuschieben, sondern hoffentlich noch in diesem Jahr zusammen mit Betroffenen und dem Domkapitel zu Entscheidungen zu kommen“, erklärt Bischof Genn in einer Medienmitteilung. Er lädt alle Betroffenen sexuellen Missbrauchs ein, sich per Mail ( betroffenenbeteiligung@gmail.com oder interventionsbeauftragter@bistum-muenster.de.) mit ihren Ideen und Vorschlägen einzubringen.

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