Da staunten die Besucher im Allwetterzoo nicht schlecht, als am Dienstag gleich mehrere große Einsatzfahrzeuge der Berufsfeuerwehr Münster durch die teilweise engen Gassen und vorbei an den Gehegen gefahren sind. „Die Kameraden hatten sich kurzfristig angemeldet, um einmal eine Begehung und eben auch Befahrung des Zoos vornehmen zu können“, sagt Dirk Heese, Technischer Leiter und Prokurist des Allwetterzoos. Die Vorkommnisse in Krefeld hätten sie zu diesem Besuch angeregt.
Vor der Befahrung gab Heese den Anwesenden einen Überblick über den bestehenden Brandschutzplan. Dabei wurden auf einer Karte auch die möglichen Rettungswege sowie die insgesamt vier möglichen Zufahrten zum Zoo thematisiert. „Die Herausforderung steckt schon bei uns im Namen: Allwetterzoo. Damit die Besucher trockenen Fußes zwischen möglichst vielen Gehegen pendeln können, gibt es mehrere Überbauten, unter denen die Einsatzfahrzeuge nicht durchkommen“, erläuterte er. „Zudem gibt es eine Brücke mitten im Zoo, deren Traglast auf zwölf Tonnen begrenzt ist und die somit für die meisten Fahrzeuge gesperrt ist.“
Der Technische Leiter erklärte den Kameraden den Alarmplan und die Informationskette, wenn es zu einem Ernstfall kommen würde. Besonders waren die Feuerwehrleute daran interessiert, wie es denn im Ernstfall mit den Tieren sei, wobei ihr Interesse den gefährlichen und besonders gefährlichen wie unter anderem Gorilla, Tiger oder auch dem Elefantenbullen galt. Seitens des Zoos wurde darauf hingewiesen, dass in einem Ernstfall die Tiere so unter Stress stehen könnten und Panik hätten, dass selbst vermeintlich harmlose Tiere einen Menschen verletzten könnten. Deswegen stehe der Schutz von Menschen im Zweifelsfall immer über dem der Tiere.
Auf die Theorie folgte die Praxis. Mit der Drehleiter, zwei großen Feuerwehrlastern, einem Rettungswagen und dem 38 Tonnen schweren Kranwagen ging es durch den Allwetterzoo. Dabei wurde bei Stopps immer wieder auf die Besonderheiten der jeweiligen Lokalität hingewiesen. Gerade Kran- und Leiterwagen der Berufsfeuerwehr hatten dabei an einigen Ecken, wie zum Beispiel am Elefantenhaus, nur noch wenige Zentimeter Spiel zum Passieren. Am Ende blieb aber niemand stecken und der Konvoi konnte seine Rundfahrt erfolgreich abschließen. Am Ende überprüften die Blauröcke dann noch einmal einen der vielen Hydranten auf seine Praxistauglichkeit, bevor alle zufrieden und gut informiert zurück auf ihre Wache fahren konnten.
Der Allwetterzoo Münster weist darauf hin, dass wenn etwas passiert ist, Besucher umgehend einen Tierpfleger oder das Kassenpersonal informieren sollen. Das gilt auch für Unfälle auf den Spielplätzen. Das ist wichtig, da die Rettungsinformationskette des Zoos vorsieht, dass ein Mitarbeiter die Rettungskräfte an dem für sie am besten geeigneten Zugangspunkt abholt und ihnen dann direkt den kürzesten Weg zur Unfallstelle weist. So kann am Ende wertvolle, gegebenenfalls lebensrettende Zeit gewonnen werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Rettungssanitäter zwar rechtzeitig vor Ort sind, aber weder sie noch das Team des Allwetterzoos wissen, wo auf dem 30 Hektar großen Gelände Hilfe benötigt wird.
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