Masterplan 2030 plus: Pilotprojekt 1 startet Allwetterzoo Münster beginnt mit erster Bauphase / Aufteilung in Klimazonen

Damit der Allwetterzoo weiterhin für viele Besucher attraktiv bleibt, sind mit dem neuen Konzept "Masterplan 2030 plus" umfangreiche Maßnahmen nötig. (Archivbild: THomas Hölscher)
Damit der Allwetterzoo weiterhin für viele Besucher attraktiv bleibt, sind mit dem neuen Konzept „Masterplan 2030 plus“ umfangreiche Maßnahmen nötig. (Archivbild: THomas Hölscher)

Zoodirektor Dr. Thomas Wilms stellte Anfang 2018 die Pläne für den sanierungsbedürftigten Allwetterzoo vor. Sein „Masterplan 2030 plus“ sieht unter anderem die Aufteilung des Zoos in Klimazonen vor. So kann eine große Vielfalt verschiedener Arten aus den unterschiedlichen Bereichen der Erde in ihrer gewohnten Klimazone nebeneinander gezeigt werden. Mit dem südamerikanischen Pantanal sollen jetzt die Baumaßnahmen starten.

Schwüle, heiße Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, viele Feuchtgebiete und eine enorme Artenvielfalt: Das ist das Pantanal. Im Südwesten Brasiliens und zu kleinen Teilen in Paraguay und Bolivien befindet sich das Weltkulturerbe. Eines der größten und artenreichsten Feuchtbiotope der Erde steht Vorbild für den ersten Teil der baulichen Maßnahmen im Allwetterzoo. Im vergangenen Jahr wurden bereits Vermessungen, Bodengutachten, Kampfmittelsondierungen und Dachsanierungen verschiedener Anlagen erledigt. Jetzt steht die Suche nach einem Planungsbüro auf der To-Do Liste, wie der Allwetterzoo in einer Medienmitteilung erklärt. Das Südamerikanische Pantanal soll im Bereich des Tropenhauses und der Flamingo- und Känguruanlagen gebaut werden. Nach der Planungsphase in der ersten Jahreshälfte 2020 stehen im zweiten Halbjahr dann die ersten sichtbaren Maßnahmen an. Der erste Bauabschnitt soll Ende 2022 fertiggestellt sein.

So soll das "Pantanal" im Allwetterzoo aussehen. (Grafik: Allwetterzoo Münster)
So soll das „Pantanal“ im Allwetterzoo aussehen. (Grafik: Allwetterzoo Münster)

Die technische Umsetzung des Vorhabens läuft Hand in Hand mit vorbereitenden Arbeiten der Zoologen. Ameisenbär Junio und seine in Kürze erwartete Partnerin sind die ersten zukünftigen Bewohner der „tropischen Zone“. Für andere Tiere müssen neue Plätze innerhalb oder auch außerhalb des Zoos gefunden werden. So wird die, seit April allein verbliebende, syrische Braunbärin Leyla Anfang Oktober im schweizerischen Tierpark Goldau einziehen. Arten aus dem Tropenhaus werden ebenfalls in anderen zoologischen Einrichtungen untergebracht.

Die Tropen, Subtropen, die gemäßigte Zone sowie der Klima- und Artenschutzcampus werden die vier Bereiche des neuen Allwetterzoos bilden. Das südamerikanische Pantanal fällt in den Bereich der Tropen. Im Allwetterzoo werden unter anderem Riesenotter, Flachlandtapire und diverse Vogelarten wie Olivstirnvögel oder Blaukehl-Guane zu sehen sein. Ein Tropenhaus mit frei laufenden Arten, Brücken in den Außenanlagen, Unterwassereinblicken, Terrarien, Aquarien sowie Brücken und Gänge für die Tiere im Besucherbereich werden das Motto des Zoos „Tiere hautnah erleben“ versinnbildlichen. In allen Bereichen wird das Thema des Arten- und Klimaschutzes auch weiterhin eine vordergründige Rolle spielen. Der Rat der Stadt Münster hatte im Juni 2018 grünes Licht für das neue Zookonzept gegeben. Das Gesamtvorhaben soll gut 59 Millionen Euro kosten, davon trägt der Zoo durch zusätzliche Einnahmen, Fördermittel, Sponsoring sowie Zuschüssen des Zoovereins insgesamt rund 31 Millionen Euro selbst.

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