Allwetterzoo: Hilfe für die Letzten ihrer Art

Gruppenphoto der Teilnehmenden am „Meier Symposium on the Conservation of Endangered Tortoises“ (Foto: Allwetterzoo Münster)
Gruppenphoto der Teilnehmenden am „Meier Symposium on the Conservation of Endangered Tortoises“ (Foto: Allwetterzoo Münster)

Der Allwetterzoo Münster engagiert sich zusammen mit der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) schon seit über 15 Jahren für den Schutz von akut vom Aussterben bedrohter asiatischer Schildkrötenarten. Aus diesem Grund fand jetzt das erste „Meier Symposium für den Erhalt bedrohter Schildkröten“ am Allwetterzoo statt. Dabei wurde auch das Internationale Zentrum für Schildkrötenschutz (IZS) als Projekt der „UN Dekade Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet.

Mit zwei Artenschutzprojekten, dem „Internationalen Zentrum für Schildkrötenschutz (IZS) in Münster und dem „Angkor Centre for Conservation of Biodiversity(ACCB)“ in Kambodscha setzt sich der Allwetterzoo schon seit über 15 Jahren für den Schutz vom Aussterben bedrohter asiatischer Schildkrötenarten ein.

Besonders hervorzuheben ist das IZS. Es wurde 2002 auf Initiative von Ingrid und Elmar Meier gegründet und als einzigartiges Kooperationsprojekt zwischen Privathaltern, der ZGAP und dem Allwetterzoo entwickelt. Seit der Gründung hat sich das Ehepaar Meier um die Pflege der Tiere gekümmert und dabei nicht nur auf Urlaub und viel Freizeit verzichtet. Und die Bilanz kann sich sehen lassen. Seit 2002 sind über 800 Jungtiere geschlüpft und eine Art (ZhouisScharnierschildkröte, Cuora zhoui) konnte vor dem Aussterben bewahrt werden. Alle Arten im IZS stehen kurz vor der Ausrottung und mehrere sind wahrscheinlich in der Natur schon ausgestorben.

Schlüpfendes Jungtier von Zhouis Scharnierschildkröte (Cuora zhoui). (Foto: Allwetterzoo Münster)
Schlüpfendes Jungtier von Zhouis Scharnierschildkröte (Cuora zhoui). (Foto: Allwetterzoo Münster)

Der Allwetterzoo ist beispielsweise der einzige Zoo in Europa der die Sulawesi-Erdschildkröte (Leucocephalon yuwonoi) hält und erfolgreich nachzüchtet. Diese Art ist so schwer zu züchten, dass weltweit nur etwa 100 Jungtiere geschlüpft sind, 23 davon in Münster.

Aufgrund dieser beeindruckenden Bilanz wurde das IZS jetzt als Projekt der „UN Dekade Biologische Vielfalt“ ausgezeichnet und in diesem Zusammenhang das „Meier Symposium on the Conservation of Endangered Tortoises“ ins Leben gerufen. Das Symposium soll die jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit des Ehepaars würdigen und dient als Plattform für den Austausch über die global am stärksten bedrohten Tierarten. Insgesamt kamen so über 70 Artenschützer aus acht Nationen für ein Wochenende im Allwetterzoo zusammen, um über die Haltung, von Schildkröten, Freilandprojekte, Wiederansiedelungen und den Artenschutz zu debattieren.

Internationales Zentrum für Schildkrötenschutz (IZS)

Schildkröten sind die am stärksten bedrohte Wirbeltiergruppe. Der Allwetterzoo engagiert sich deswegen stark für den Erhalt dieser Arten. Allein neun der 25 am stärksten bedrohten Arten werden in Projekten des Allwetterzoos gehalten und zum großen Teil mit beachtlichen Erfolg nachgezogen. Dabei geht der Allwetterzoo auch neue Wege. Das IZS kooperiert auch mit Privathaltern um möglichst viele Zuchtgruppen aufzubauen und verlässt sich hier auf die in hohem Maße vorhandene Erfahrung die viele Privathalter mitbringen.

Das IZS wurde als Kooperationsprojekt zwischen dem Ehepaar Meier, der ZGAP und dem Allwetterzoo vor rund 15 Jahren gegründet. Der Erfolg des Projektes fußt vor allem auf dem ehrenamtlichen Engagement von Ingrid und Elmar Meier, die die „Schildkrötenstation“ 15 Jahre lang geleitet haben. Heute beherbergt die Station zahlreiche vom Aussterben bedrohte asiatische Schildkrötenarten und züchtet diese erfolgreich nach. Damit leistet die Station einen wichtigen Beitrag zum Erhalt dieser Arten, die in ihren Herkunftsländern durch Lebensraumverlust und das aktive Absammeln für die lokalen Märkte immer weiter dezimiert werden. Ziel ist es stabile „ex situ“ Populationen der Arten aufzubauen und, bei verbesserten Schutzbedingungen in der Zukunft, die Tiere in den Herkunftsländern auszuwildern.

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