Am frühen Morgen des dritten Januars ist die chinesische Raumsonde „Chang’e 4“ auf der Rückseite des Mondes gelandet. Damit ist die erste Landung auf der erdabgewandten Seite unseres Nachbarn im All gelungen. In den 1960er und 1970er Jahren gab es zwar viele Landungen auf der von der Erde aus sichtbaren Vorderseite, aber noch nie ist es gelungen, auf der von der Erde aus niemals sichtbaren Rückseite aufzusetzen.
Am Montag erläutert Prof. Harald Hiesinger von der Uni Münster im Planetarium des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die wissenschaftlichen Hintergründe und die Zielsetzungen der aktuellen Erforschung des Mondes.
Eine der größten Schwierigkeiten der Mission ist es, dass von dort keine direkte Funkverbindung zur Erde möglich ist. Gelingen konnte die Landung daher nur, nachdem die chinesische Raumfahrtagentur bereits im Mai 2018 einen Relais-Satelliten im Weltraum hinter dem Mond postiert hatte. Wissenschaftlich ist die Rückseite des Monds besonders interessant, da dort in manchen Regionen besondere Mondgesteine zu finden sind, die tiefer aus dem Inneren des Monds stammen als das auf der Vorderseite zugängliche Material. Auch amerikanische und europäische Wissenschaftler hatten daher schon seit langem eine solche Landung auf der Rückseite des Mondes vorgeschlagen.
Harald Hiesinger ist Professor am Institut für Planetologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und spricht über den bisherigen Ablauf und die Besonderheiten der Mission. Er ist zudem an der Auswertung der Ergebnisse der NASA-Raumsonde „Lunar Reconnaissance Orbiter“ beteiligt, die derzeit die besten Daten und Bilder aus der Umlaufbahn des Mondes liefert.
7. Januar | 19:30 Uhr | Planetarium im Naturkundemuseum | Eintritt: 6 Euro (3 Euro ermäßigt)
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