Affenpocken: Erster Fall in Münster 34-jähriger Münsteraner im UKM isoliert

Durch das UKM Labor wurde in Münster der erste Fall der Affenpocken bestätigt. (Symbolbild: Polina Tankilevitch / Pexels)
Durch das UKM Labor wurde in Münster der erste Fall der Affenpocken bestätigt. (Symbolbild: Polina Tankilevitch / Pexels)

Am Freitag ist dem Gesundheitsamt ein erster PCR-bestätigter Affenpocken-Fall durch das Universitätsklinikum Münster (UKM) gemeldet worden. Wie die Stadt Münster am Abend mitteilte, hatte sich ein 34-jähriger Münsteraner heute mit Symptomen beim Hausarzt vorgestellt, der den Patienten dann an das UKM überwies. Ein PCR-Test bestätigte die Infektion. Eine weitere Probe sei an das Robert Koch Institut (RKI) geschickt worden.

Wie es in einer Pressemitteilung heißt, sei der Mann stationär im UKM aufgenommen worden. Es handelt sich um eine Person mit Exposition im europäischen Ausland. Es bestehe telefonischer Kontakt zum Patienten, dem es nach Auskunft der Stadt Münster „den Umständen entsprechend gut geht“. Die Kontaktpersonen wurden kontaktiert und über die notwendige Quarantäne informiert worden. Für enge Kontaktpersonen gilt eine 21-tägige Quarantäne. Für klinische Untersuchungen wenden sich Betroffene direkt an den Hausarzt, einen Hautarzt oder am Wochenende an den ärztlichen Notdienst.

Affenpocken sind eine seltene, vermutlich vor allem von Nagetieren auf den Menschen übertragene Viruserkrankung. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist selten und nur bei engem Kontakt möglich, kann aber durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten, den typischen Hautveränderungen (z.B.Bläscheninhalt, Schorf) der Affenpocken-Infizierten auftreten. Es ist derzeit nicht sicher, ob Affenpocken durch direkte sexuelle Übertragungswege (z. B. durch Sperma oder Vaginalsekret) verbreitet werden können, aber direkter Hautkontakt mit Läsionen während sexueller Aktivitäten kann das Virus verbreiten.

Aufgrund der Ähnlichkeit der Viren schützen Impfstoffe, die zum Schutz vor den echten Pocken (Variola) entwickelt wurden, auch vor Affenpocken. In der EU ist seit 2013 ein Pocken-Impfstoff zugelassen (Imvanex), der modifiziertes Vacciniavirus Ankara (MVA) beinhaltet und besser verträglich ist als ältere Pockenimpfstoffe. Er kann ab 18 Jahren eingesetzt werden. Eine Impfung ist unter Umständen bei bestimmten Kontaktpersonen denkbar. In den USA und Kanada erstreckt sich die Zulassung dieses Impfstoffs auch auf die Impfung gegen Affenpocken. (Quelle: RKI)

(Aktualisiert: 20:58 Uhr)

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