30 Jahre Beratungsstelle „Zartbitter“

30 Jahre "Zartbitter": die Mitarbeiter Florian Jung und Astrid-Maria Kreyerhoff mit Sigrid Vongehr vom Vorstand des gemeinnützigen Vereins, der sich gegen Gewalt wendet, die das sexuelle Selbstbestimmungsrecht verletzt. (Foto: nn)
30 Jahre „Zartbitter“: die Mitarbeiter Florian Jung und Astrid-Maria Kreyerhoff mit Sigrid Vongehr vom Vorstand des gemeinnützigen Vereins, der sich gegen Gewalt wendet, die das sexuelle Selbstbestimmungsrecht verletzt. (Foto: nn)

Seit 30 Jahren gibt es die Beratungsstelle „Zartbitter“, die Fachberatung zum Thema „sexualisierte Gewalt“ in Münster. Menschen beiden Geschlechts ab 14 Jahren finden hier Unterstützung in vielfältigen Angeboten. Als eine der ersten Beratungsstellen in Deutschland zum Thema „sexualisierte Gewalt“ ist „Zartbitter“ eine von bundesweit etwa zwölf Einrichtungen, die Beratung auch für Männer anbieten.

Zu den Angeboten gehören Einzelberatung, Gruppenarbeit, Krisenintervention, Prozessbegleitung und Onlineberatung. Auch Angehörige und andere Bezugspersonen bekommen Unterstützung, wie Astrid-Maria Kreyerhoff, Leiterin von „Zartbitter“, am Freitag aus Anlass der Geburtstagsfeier für die Einrichtung in Münster sagte. Beraten werden laut der Expertin Münsteraner 250 Menschen im Jahr, eine konstante Zahl. Fortbildungen für Mitarbeiter in Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe würden seit 2011 aber über Münsters Grenzen hinaus angeboten.

Ein langer Weg zunächst über ehrenamtliches Engagement, dann über ABM-Stellen bis hin zur heutigen festen Finanzierung von zwei Dritteln der Haushaltskosten durch die Stadt Münster liegt hinter dem Verein. „Etwa 20 Prozent muss der Verein heute über Projektmittel und Spenden hereinbekommen“, sagt Kreyerhoff. Nur so könne das vollständige Beratungsangebot aufrechterhalten werden. Im Team arbeiten hauptamtlich vier Frauen und zwei Männer auf insgesamt 3,5 Stellen.

Für die Zukunft hat „Zartbitter“ viele Ziele: Der langfristige Erhalt des Angebotes für Hörgeschädigte in Gebärdensprache, die Beteiligung an der bundesweiten Weiterentwicklung von Qualitätsstandards für Prävention und Intervention sowie die Qualitätsentwicklung der psychosozialen Prozessbegleitung bei Gerichtsprozessen sind Themen, denen sich die Mitarbeiter widmen wollen.

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