1230 Impfdosen pro Woche Impfzentrum in der Halle Münsterland eröffnet / Start mit 180 Über-80-Jährigen

Im Impfzentrum Münster laufen seit dem frühen Nachmittag die Corona-Schutzimpfungen. (Archivbild: Thomas Hölscher)
Im Impfzentrum Münster laufen seit dem frühen Nachmittag die Corona-Schutzimpfungen. (Archivbild: Thomas Hölscher)

Als das Universitätsklinikum Münster (UKM) am 29. Februar 2020 den ersten Coronafall in Münster meldete, dachte wohl noch niemand, dass es nicht mal ein Jahr später einen Impfstoff geben würde. Nach Weihnachten begannen in Münster die ersten Impfungen in den Altenheimen, seit dem frühen Nachmittag ist nun auch das Impfzentrum in Betrieb. Zunächst werden dort Über-80-Jährige geimpft.

Gemeinsam betreiben die Stadt Münster und die Kassenärztliche Vereinigung (KVWL) in der Halle Münsterland eines von rund 50 Impfzentren in NRW, seit Mitte Dezember ist es betriebsbereit. In kürzester Zeit wurde unter der Federführung der Berufsfeuerwehr auf 5.000 Quadratmetern eine Infrastruktur aufgebaut, um täglich theoretisch bis zu 2.400 Personen impfen zu können. „Wir sind überaus froh, dass wir das Impfzentrum Münster so schnell und mit vereinten Kräften realisieren konnten – auch wenn es nun doch noch eine ganze Weile gedauert hat, bis wir mit einer genügenden Menge Impfstoff für eine zentralisierte Immunisierung planen konnten“, betont Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer. „So groß die Herausforderung war und ist, so häufig waren auch die vom Land geforderten Änderungen im Gesamtkonstrukt. Allerdings wäre es wohl deutlich problematischer gewesen, vielleicht große Mengen Impfstoff zur Verfügung zu haben – aber keine entsprechende Logistik im Hintergrund.“

1230 Impfdosen pro Woche

Bis Ende Februar stellt das Land NRW dem Impfzentrum in Münster wöchentlich 1230 Dosen des BioNTech-Impfstoffs zur Verfügung. Ob und wie sich die Liefermengen in den kommenden Wochen noch verändern werden, ist derzeit noch unklar. Das Personal im Impfzentrum könne aber „kurzfristig (…) aufgestockt werden, damit möglichst schnell möglichst viele Menschen immunisiert werden können“, heißt es von der Stadtverwaltung. Ab 1. März werde der zur Verfügung stehende Impfstoff verdoppelt, dann gehe es in der Halle Münsterland an die Zweitimpfungen, berichtet Dr. Peter Münster, Leiter des Impfzentrums.

Ein Hindernis für die ersten, die heute einen Termin zur Schutzimpfung bekommen haben, könnte allerdings der Schnee sein, der seit dem Wochenende vieles in der Stadt zum Erliegen gebracht hat. Wie die Stadt Münster mitteilte, haben Personen, die ihren Termin am heutigen Montag aufgrund der Witterungslage nicht wahrnehmen können, die Möglichkeit, bis kommenden Freitag auch an jedem anderen Tag zu kommen. „Dann allerdings bitte zur ursprünglich verabredeten Uhrzeit“, ergänzt Dr. Hendrik Oen von der KVWL. Welchen Einfluss die Wetterlage auf die kommenden Tage haben mag, ist noch unklar. „Deshalb sind alle Impfberechtigten aufgefordert, die aktuelle Entwicklung im Auge zu behalten“, so Oen weiter.

(Archivbild: Thomas Hölscher)
(Archivbild: Thomas Hölscher)

Probleme bei der Terminvergabe behoben

Als vor 14 Tagen die Hotline und Webseite zur Terminvergabe für die Covid-Schutzimpfungen ans Netz gingen, waren diese innerhalb kürzester Zeit vollkommen überlastet. Viele gingen komplett leer aus oder hatten sich nur den Ersttermin sichern können. Diese Probleme seien behoben worden, wie es von der Stadt Münster heißt. Impfwillige, die keinen Zweittermin bekommen haben, sind aufgerufen, diesen Ersttermin unbedingt wahrzunehmen. Laut Aussage von Hendrik Oen gebe es in diesem Fall den zweiten Termin per Post. Spätestens bei der ersten Impfung im Impfzentrum könne dieser ansonsten vereinbart oder gegebenenfalls auch verschoben werden. Am heutigen Montag sollen 180 Personen über 80 Jahre die Erstimpfung erhalten. Da unklar ist, ob und wie viele Impfberechtigte den Termin nicht wahrnehmen können, sind wie geplant vier Impfstraßen geöffnet und mit erfahrenem Personal besetzt. Darunter Ärzte, Medizinische Fachangestellte, Mitarbeitende von Berufsfeuerwehr, Apothekerkammer oder auch Hilfsorganisationen.

OB Lewe: Weiter zusammenhalten

Trotz des derzeit sinkenden Inzidenzwertes sei es vor allem im Hinblick auf die Virusmutationen „nach wie vor von elementarer Bedeutung, dass jeder von uns seinen Beitrag zur Eindämmung des Virus leistet und wir weiterhin in dieser Krise zusammenstehen“, wie Oberbürgermeister Markus Lewe verdeutlicht. „Wir müssen auch weiterhin zusammenhalten, so tun wir uns alle selbst und gegenseitig einen großen Gefallen, der hoffentlich schnell den Weg zurück Richtung Alltagsleben ermöglicht.“ Lewe betonte auch heute wieder die große Solidarität und den Zusammenhalt in der Stadt und machte deutlich, dass es ein „großes Glück sei“, überhaupt geimpft werden zu können.

Dr. Hendrik Oen von der Kassenärztlichen Vereinigung rechnet damit, um Ostern auch den nächsten Gruppen eine Impfung anbieten zu können. „Die Verfügbarkeit von Impfstoffen wird zunehmend besser.“ In Münster haben mehr als 7300 Menschen bereits mindestens ihre Erstimpfung erhalten. Derzeit seien Termine für die Schutzimpfungen bis in den Mai hinein freigeschaltet.

Aktuelle Zahlen 

Am Montag liegt die 7-Tage-Inzidenz für Münster bei einem Wert von 28,9, die Stadt Münster meldet heute eine Neuinfektion. Aktuell sind in Münster 144 Personen infiziert, es gab 96 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. In den Krankenhäusern werden 58 Covid-Patienten versorgt, 14 von ihnen auf Intensivstationen. 8 müssen beatmet werden.

Aktuelle Informationen gibt es immer im Stadtportal unter www.muenster.de/corona und www.muenster.de/corona_impfung

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