„Wir wollen der AfD keinen Raum geben!“

In Sicht- und Hörweite zur AfD-Jahresabschlussfeier in der "Villa Rinaudo" demonstrierten Anhänger der Kampagne "Keine Stimme der AfD". (Foto: th)
In Sicht- und Hörweite zur AfD-Jahresabschlussfeier in der „Villa Rinaudo“ demonstrierten Anhänger der Kampagne „Keine Stimme der AfD“. (Foto: th)

Während im feierlich eingedeckten Saal der „Villa Rinaudo“ gestern Abend die Gäste der Münsteraner AfD bei der Jahresabschlussfeier speisten, protestierten Anhänger der Kampagne „Keine Stimme der AfD“ lautstark auf der anderen Straßenseite mit großen Bannern, Schildern und Plakaten.

„Wir haben den Betreiber der „Villa Rinaudo“ bereits im September angeschrieben und ihn darüber informiert, dass hinter der Reservierung die Münsteraner AfD steckt“, erklärt Tobias Schulze, Sprecher der Kampagne „Keine Stimme der AfD“. Denn oft genug würden Reservierungen und Buchungen unter anderen Namen getätigt und die Wirte somit getäuscht.

Eine Antwort habe man vom Wirt nicht erhalten. „Das ist schade“, fügt Schulze hinzu, „wir wären gerne ins Gespräch gekommen“. Mit der Protestaktion wolle man vor allem Aufmerksamkeit schaffen und so verhindern, dass der AfD für ihre Veranstaltungen eine gute Infrastruktur geboten werde. „Wir wollen der AfD in Münster keinen Raum geben“.

Während auf der anderen Straßenseite lautstark protestiert wird, reisen die Gäste der AfD an. (Foto: th)
Während auf der anderen Straßenseite lautstark protestiert wird, reisen die Gäste der AfD an. (Foto: th)

Die regelmäßigen Stammtische finden in einer Gaststätte an der Grevener Straße statt. Das Restaurant „Villa Rinaudo“ mit großem Festsaal an der Warendorfer Straße werde von der AfD immer dann angemietet, wenn repräsentative Veranstaltungen anstehen, wie etwa die gestrige Jahresabschlussfeier.

Im Vorfeld der Veranstaltung waren auch auf der ALLES MÜNSTER Facebook-Seite von AfD-Anhängern gewalttätige Protesthandlungen befürchtet worden . „Unsere Aktionen verlaufen natürlich immer im rechtlich zulässigen Rahmen“, versichert Tobias Schulze, „wir nehmen lediglich unsere demokratischen Grundrechte wahr“. Beim Versuch, gestern Abend mit dem Wirt persönlich ins Gespräch zu kommen, habe man selber allerdings nicht nur Hausverbot bekommen, sondern sei auch noch beschimpft und angegangen worden, heisst es in einer Presseerklärung.

Die "Keine Stimme der AfD"-Kampagne besteht aus Einzelpersonen, die sich zum Bundestags-Wahlkampf 2017 als überparteiliches Bündnis formiert haben. Zuletzt machte die Gruppierung mit der "Kunstaktion Tatort Rassismus" am Wahlstand der Münsteraner AfD auf sich aufmerksam.

2 Kommentare

  1. Ich finde es schade, dass man ein italienisches Restaurant und so fertig macht .Der Herr Rinaudo darf ja nicht mal hier wählen ,das soll das alles. Sie sitzen jetzt sogar im Bundestag, da setzt sich auch keiner weg. Aber zu weit rechts ist genauso schlimm wie zu weit links.

  2. <>
    Die Jahresabschlußfeier der AfD Münster war gut besucht und verlief in bester Stimmung – hatte man doch genügend Gründe zu feiern:
    Erfolgreiche Einzüge in NRW-Landtag und Bundestag sowie Probleme der Altparteien, ohne die AfD eine Bundesregierung zustande zu bringen.
    Hätte sich die FDP nicht so viel Zeit gelassen, hätte man noch das Scheitern von „Jamaica“ mit bejubeln können!
    Aber noch einen anderen Grund gibt es, der bei der AfD Münster für gute Laune sorgt:
    Während Anfang des Jahres noch etliche Tausende gegen einen Neujahrsempfang mit knapp 300 AfD-lern auf dem Prinzipalmarkt demonstrierten, 250 Gegendemonstranten sich bei der Bundestags-Wahlveranstaltung in Hiltrup mit ebenfalls 250 Gästen einfanden, waren nun gerade einmal zwei Dutzend Antifanten vor dem Festlokal, dessen Saal für 80 Gäste fast schon zu klein war.
    Der Bundestagsabgeordnete Uwe Kamann berichtete drinnen von den ersten Schritten der AfD in Berlin, während die Polizei draußen alles gut unter Kontrolle hatte.
    So ist die Welt schon fast wieder in Ordnung!

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