Seit 24 Jahren spielen Rita Russek und Leonard Lansink in der Reihe „Wilsberg“ die Rollen der Hauptkommissarin Anna Springer und des Privatdetektivs und Antiquars Georg Wilsberg. Das Verhältnis zwischen der resoluten Polizistin und dem leicht schnodderigen Detektiv, das ständig zwischen Konkurrenz und Freundschaft hin und herpendelt, sorgt immer wieder für witzige Situationen und Dialoge und ist eine wichtige Zutat im Erfolgsrezept des ZDF-Dauerbrenners. Am Rande der aktuellen Dreharbeiten in Münster sprachen wir mit den beiden Schauspielern.
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Wie ist es eigentlich, mit Leonard Lansink zu drehen?
Rita Russek: Super! (lacht)
Leonard Lansink: Also ich finde, mit mir zu drehen ist ganz prima! (lacht)
Rita Russek: Mit Leonard zu drehen ist einfach super. Leonard ist gelassen, eine Gelassenheit, die mir fehlt.
Leonard Lansink: Na ja, also mir kommt entgegen, dass ich ja ein fauler Sack bin! Das ist nicht Gelassenheit, das ist in Wirklichkeit Faulheit.
Rita Russek: Na gut, aber wenn sich das so auswirkt, ist es doch prima!
Ergänzen Sie sich bei der Arbeit?
Leonard Lansink: Ich lerne von Rita alles was ich kann, aber ich bin zu doof um es umzusetzen, ich kann sie schlecht imitieren aber ich bemühe mich manchmal ernst oder wichtig zu gucken, das schaue ich mir schon von ihr ab.
Rita Russek: Ich lasse das einfach mal so stehen und ordentlich auf mich wirken.
Es scheint manchmal so, als ob Rita Russek im Team ein wenig die „Mutter der Kompanie“ ist. Stimmt das?
Leonard Lansink: Das stimmt, sie ist auch die, die die meiste Erfahrung hat. Mit jahrzehntelanger Staatstheatergeschichte und natürlich allen Wilsbergs, die wir kennen. Sie war in einem mehr drin als ich, glaube ich. Oder? Warst du in dem ersten mit drin mit Joachim Król?
Rita Russek: Nein, ich habe zwei weniger als du.
Leonard Lansink: Na gut, aber auf jeden Fall haben wir das dann zusammen irgendwie hingekriegt und das eigentlich ganz gut.
Rita Russek: Ich kümmere mich ja auch gerne, auch wenn’s nicht gefragt ist, aber ich kümmere mich.
Leonard Lansink: Was auch zu dem Beruf gehört, den sie spielt, sie hat ein wahnsinniges Gerechtigkeitsgefühl. Das wundert mich manchmal auch und das haut mich auch immer wieder aus den Latschen. Also ich bin da ja fehlertoleranter, glaube ich. Es sei denn, es geht um mich. (lacht)
Wenn Sie ein solch ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden haben, wären Sie dann auch eine gute Polizistin, Frau Russek?
Rita Russek: Das weiß ich gar nicht so genau, das kann ich aus der Lamäng nicht beurteilen. Die Frage habe ich mir einfach noch nie gestellt. Das ist Spiel. Ich glaube so ein Beamtenstatus, der würde nicht so gut zu mir passen. Gerade weil es rasend viele Vorgaben gibt, die man zu erfüllen hat. Aber es zu spielen macht Spaß.
Ist es denn auch schön, wieder bei Michael Solder im Antiquariat spielen zu dürfen?
Rita Russek: Jaaaaaa! (seufzt)
Leonard Lansink: Ja, wir hatten große Sehnsucht…
Rita Russek: Eine sehr große Sehnsucht!
Leonard Lansink: Wir waren jetzt vier Tage da und das war prima!
Rita Russek: Das war auch wieder ganz wichtig, weil das zu Wilsberg gehört, dieses Antiquariat und ich liebe es dort reinzukommen. Es darf sich auch nichts verändern, es dürfte nie renoviert werden, es muss so bleiben!
Leonard Lansink: Ja, er hat jetzt gesaugt und das war schon ein Fehler!
Rita Russek: (lacht herzlich) Ja?
Leonard Lansink: Zumindest hat er das gepostet.
Ist das wieder so ein kleiner Schritt zurück in Richtung Normalität?
Leonard Lansink: Das ist wie nach Hause zu kommen nach einem Zwangsaufenthalt in der Wüste.
Rita Russek: Ja, absolut! Es ist so schön, den Solder zu sehen und dass der sich auch freut, uns zu sehen. Es ist ein Nehmen und Geben!
Leonard Lansink: Auch die Leute aus dem „Royals & Rice“ sind sehr nett zu uns! [Anm.: Restaurant neben dem Antiquariat]
Rita Russek: Ja, nebenan. Die haben uns gestern ein ordentliches Feierabendbier hingestellt, das war richtig super!
Aktuell werden in Münster unter der Regie von Philipp Osthus die Szenen für die beiden geplanten "Wilsberg"-Folgen „Ein Detektiv und Gentleman“ und „Unsterblich“ gedreht. Wann die beiden Folgen ausgestrahlt werden, steht noch nicht fest. Die Dreharbeiten dauern noch bis zum 18. Mai, wobei der Aufenthalt des Teams in Münster demnächst beendet ist und wie üblich in Köln weitergedreht wird. Produziert werden die beiden Folgen von Warner Bros. IPTV-Produktion, Produzentin ist Carina Hackemann.
In eigener Sache ... Noch mehr zu „Tatort“ und „Wilsberg“ findet ihr in unserem „Krimiführer Münster“, den unser Autor Michael Bührke im münstermitte medienverlag herausgebracht hat. KRIMIFÜHRER MÜNSTER Mit Wilsberg, Boerne & Thiel in der Hochburg des Verbrechens ISBN: 978-3-943557-58-9 Link zum Onlineshop
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