Wenn Leonard Lansink als Georg Wilsberg und Oliver Korittke in seiner Rolle als Ekki Talkötter gemütlich plaudernd über die Aa-Brücke beim Spiegelturm schlendern, kann eigentlich nur eines dahinterstecken: Das ansonsten so friedliche Münster wird wieder zum Schauplatz des Verbrechens! Aktuell wird in der Domstadt wieder gedreht, es entstehen die Folgen mit den Arbeitstiteln „Wilsberg – Einfach weg“ und „In geheimer Mission“.
Das Tatort-Team ist gerade erst abgereist, da werden wieder Straßen gesperrt, Scheinwerfer und Kameras in Position gebracht und die Massen der Schaulustigen freundlich aber bestimmt um Ruhe gebeten. Dreh und Angelpunkt ist natürlich das Antiquariat von Michael Solder, das wieder für zwei Wochen „Antiquariat Wilsberg“ heißt. Mit dabei in Münster sind neben Lansink und Korittke auch wieder Rita Russek (Anna Springer), Janina Fautz (Merle), Roland Jankowsky (Overbeck) und Patricia Meeden (Dr. Tessa Tilker).
Rechtsruck beschäftigt
Am Rande der Dreharbeiten verriet uns Janina Fautz, dass sie sich immer auf die Dreharbeiten in Münster und auf das Antiquariat freut, der überwiegende Teil der Folgen wird ja bekanntlich in Köln gedreht. Danach gefragt, welches Thema bei Wilsberg mal behandelt werden sollte, wird die ansonsten so fröhliche 29-Jährige ernst. „Ich finde es super, dass Wilsberg oft Bezug zu aktuellen Themen hat. Ein Thema, das mich gerade sehr beschäftigt, ist der extreme Rechtsruck, den wir gerade im Land erleben.“ Hierbei könne es allerdings ein Problem mit dem humorvollen Wilsberg-Format geben: „Das ist natürlich auch eine Schwierigkeit, weil Wilsberg von der Leichtigkeit lebt und es dann eine schwierige Balance ist. Das wäre aber auf jeden Fall ein Thema, von dem ich es gut finden würde, wenn man das mal behandeln würde.“
Mutter Birken und Bischofsgärten
Leonard Lansink verrät seine Lieblingsdrehorte in Münster: „Das Antiquariat ist schon super, weil das ‚Lazaretti‘ in unmittelbarer Nähe ist, eine blendende Eisdiele, wo wir gerne mal sind. Was uns irre gefreut hat, war ‚Mutter Birken‘. Wir hatten viel Spaß, haben viele Mettendchen gegessen und auch gelegentlich mal ein Bier getrunken.“ Ein paar Orte würde sich Lansink als zukünftige Drehorte noch wünschen: „Beim Bischof im Wohnzimmer, das wäre mal ganz interessant. Die Bischofsgärten oder die Installation ‚Das Pendel‘ von Gerhard Richter finde ich super.“
„Geschichten, da macht man keine Witze“
Nach Themen gefragt, die in der Wilsberg-Reihe noch aufgegriffen werden sollten, fällt Lansink auf Anhieb ein Roman von Wilsberg-Erfinder Jürgen Kehrer ein: „Es gibt einen Roman von Kehrer, der heißt ‚Ein bisschen Mord muss sein‘, da geht’s um Karneval und um Volksmusik, das finde ich sehr lustig.“ Ebenso wie Janina Fautz beschäftigt der aktuelle Rechtsruck in Deutschland auch den Sozialdemokraten Lansink: „Politisch ist natürlich immer schwer, wir können ja keine Folge drehen, die ‚Fuck AfD‘ heißt, oder so. Ich würde das gerne, aber der Sender wahrscheinlich nicht. Es gibt aber natürlich auch Geschichten, da macht man keine Witze drüber. Mit Nazis Witze zu machen, ist schwierig.“
Die Dreharbeiten in Münster werden in der kommenden Woche noch fortgesetzt. Wann die Folgen „Wilsberg – Einfach weg“ und „In geheimer Mission“ gesendet werden, ist noch nicht bekannt. Die nächste neue Folge der Reihe Wilsberg wird am 17. Mai um 20.15 Uhr im ZDF ausgestrahlt und heißt „Mit allen Wassern gewaschen“ (wir berichteten).
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