Weitere Festnahmen im Missbrauchsfall Durchsuchungen in mehreren Bundesländern / Neue Verdächtige

Im Missbrauchsfall von Münster gibt es neue Erkenntnisse. (Archivbild: Thomas Hölscher)
Im Missbrauchsfall von Münster gibt es neue Erkenntnisse. (Archivbild: Thomas Hölscher)

Die Ermittlungen im Fall des schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern in Münster laufen weiter auf Hochtouren. Die Polizei nahm heute weitere Tatverdächtige aus NRW, Niedersachsen und Hessen fest. Bei den Beschuldigten handelt es sich um einen 26-jährigen Mann aus Aachen und zwei 29 und 49 Jahre alte Männer aus Hannover. Gegen einen 34-jährigen Tatverdächtigen aus Heiligenhaus, einen 36-Jährigen aus Langenhagen und einen 52-Jährigen aus Norderstedt werde ebenfalls ermittelt, wie es in einer gemeinsamen Erklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei heißt.

Demnach hatten rund 180 Beamte am frühen Morgen acht Objekte durchsucht, um weitere Beweismittel aufzufinden und Haftbefehle gegen den 26-jährigen Mann aus Aachen und die beiden 29 und 49 Jahre alten Männer aus Hannover zu vollstrecken. Der Aachener war nach Auswertungen von Videodateien und Aussagen des zehnjährigen Hauptopfers in den Fokus der Ermittler gerückt. Gemeinsam mit dem Hauptbeschuldigten Adrian V. aus Münster soll er sich Anfang Mai an Orten in Winterberg, Münster und in Dresden an dem Jungen vergangen haben. Der zweite Festgenommene, ein 29-jähriger Mann aus Hannover, soll nach Ansicht der Ermittler in engem Kontakt zum Hauptbeschuldigten und dem Zehnjährigen gestanden und ebenfalls schwerere Missbrauchshandlungen an dem Kind vollzogen haben. Der Verdächtige wurde bei seinen Eltern im Großraum Frankfurt festgenommen. Dort stellten die Polizisten einen PC, einen Laptop und ein Handy sicher. Dem 49-jährigen Hannoveraner wird vorgeworfen, mindestens in einem Fall das zehnjährige Opfer schwer sexuell missbraucht zu haben. Die Polizisten nahmen den Mann mit Haftbefehl in seiner Wohnung in Hannover fest.

Bei dem 36-jährigen Mann aus Langenhagen sei anzunehmen, dass er sich auf einem Campingplatz in Niedersachsen “an Tathandlungen beteiligte oder zumindest von diesen wusste“, heißt es in der Erklärung weiter. Auf dem gleichen Campingplatz soll sich der 52-jährige Mann aus Norderstedt aufgehalten und „in engem Kontakt zu den bereits im Zusammenhang mit dem Missbrauchsfall Festgenommenen“ gestanden haben. Inwieweit er sich aktiv am Missbrauch des Zehnjährigen und der der anderen Kindern beteiligte sei noch Gegenstand der Ermittlungen. Das Wohnmobil des Verdächtigen stellten die Beamten sicher. Gegen den 34-Jährigen aus Heiligenhaus wurden 2009 und 2010 zwei Verfahren wegen Beschaffung, Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie geführt. Die Beamten durchsuchten die Wohnung und das Auto des Mannes und stellen ein aufblasbares Bett, Kinderspielzeug und einen Laptop sicher.

Hinweis:

Du hast in deiner Kindheit oder Jugend sexuellen Missbrauch erlebt? Du bist aktuell davon betroffen oder kennst jemanden, der Hilfe benötigt? Dann findest du Informationen über Beratungsangebote und weitere Hilfen unter https://www.hilfeportal-missbrauch.de und beim "Hilfetelefon Sexueller Missbrauch" unter 0800-22 55 530 (kostenfrei und anonym).

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