Weihnachtsmarkt: Barrierefreiheit getestet Menschen mit Behinderung geben wertvolle Rückmeldungen

Diese Kabelbrücke auf dem Weihnachtsmarkt in der Salzstraße ist in der Mitte mit einer Brücke mit geringer Steigung ausgestattet und deswegen für Rollstuhlfahrer einfacher zu überqueren. (Foto: Stadt Münster / Meike Reiners)
Diese Kabelbrücke in der Salzstraße ist in der Mitte mit einer Brücke mit geringer Steigung ausgestattet und deswegen für Rollstuhlfahrer einfacher zu überqueren. (Foto: Stadt Münster / Meike Reiners)

Menschen mit Behinderungen haben kürzlich die Barrierefreiheit auf dem Weihnachtsmarkt in Münster auf Herz und Nieren geprüft. Mitglieder der Arbeitsgruppen der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen der Stadt Münster (KIB) begaben sich gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung, darunter dem Ordnungsamt, Münster Marketing und dem Sozialamt, auf einen Rundgang. Ziel war es, herauszufinden, was reibungslos funktioniert und wo es noch Barrieren gibt.

Besonders für die Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer in der Gruppe erwiesen sich zu hohe Kabelbrücken als Hindernis, heißt es hierzu in einer Medienmitteilung aus der Verwaltung. Eine erfreuliche Ausnahme bildete eine spezielle Kabelbrücke in der Salzstraße: Diese ist mit einer breiteren Brücke in der Mitte ausgestattet, die eine einfache und sichere Nutzung ermöglicht. Lisa Wibben, Sprecherin der AG Freizeit, Sport, Kultur und Weiterbildung der KIB, äußerte den Wunsch, dass in Münster künftig ausschließlich solche Kabelbrücken, idealerweise noch etwas breiter, verwendet werden sollten. Das Ordnungsamt hat bereits Kontakt zu Unternehmen aufgenommen, um geeignete Lösungen für die Weihnachtsmärkte und andere Veranstaltungen zu finden.

Dabei waren sich alle einig: Noch besser wäre es, wenn gar keine Kabelbrücken auf dem Boden benötigt würden, wie beispielsweise auf den Weihnachtsmärkten an der Lambertikirche und am Kiepenkerl. Damit auch Rollstuhlfahrer das Angebot der Weihnachtsmarktbuden nutzen und gemeinsam mit anderen Glühwein und Essen genießen können, sind gut erreichbare Buden und abgesenkte, unterfahrbare Tische wichtig. Hier könnte die Teilhabe von Menschen mit Behinderung erheblich verbessert werden, wenn bereits bei der Budenplanung darauf geachtet wird.

Barrierefreiheit bedeutet, die Bedürfnisse von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen zu berücksichtigen. Dazu gehören beispielsweise eine kontrastreiche Gestaltung, eine eindeutige und gut lesbare Beschilderung sowie ruhigere Bereiche. Ruhige Bereiche mit Bänken existieren bereits auf dem Weihnachtsmarkt am Rathaus. „Im nächsten Jahr sollten solche Bereiche in die Informationen zum Weihnachtsmarkt aufgenommen werden. Außerdem sollten Bänke mit Arm- und Rückenlehnen bereitgestellt werden – und daneben auch Platz für Rollstuhlfahrende“, empfiehlt Wulf Greiling, Sprecher der AG Stadtplanung und Verkehr der KIB. Die Teilnehmenden haben nach dem Rundgang weitere Vorschläge zur Verbesserung der Barrierefreiheit und Erreichbarkeit der Weihnachtsmärkte gesammelt. Diese sollen bei der Planung der Weihnachtsmärkte im nächsten Jahr berücksichtigt werden.“

Ein Kommentar

  1. Als Schwerbehinderter,wäre mir schon sehr geholfen wenn ich mit dem Bus in die Stadt fahren könnte. Weicher Schwachsinnige hat die Haltestellen Domplatz und Prinzipalmarkt gesperrt

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